Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
137
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137 Fünfter Theil, Il. Buch. III. Kap. Von der Stat Prizwall. 138

ihm dazu anbefohlene huͤlfe nicht mitgenom­men, wannenhero die helfte der Stat nebſt dem Glolkenthurm, Schule und Prediger­hauͤſern, auch ein guter theil der Kirche und zween ſpitzen des Rahthauſes in brand gerahten, wobei auch alle glokken zerſchmol­zen und zerfallen. Auf dieſen betruͤbten vor­fall hat der damahlige Inſpector Obad. Muͤl­ler eine beſondere predigt gehalten und druk­ken laſſen unter dem titul: Flammae viſita· trices Prizualcenſes.

Zwoͤlf jahr hernach A. 1654 den 29 Mai um halb 6 uhr nachmittags hat eine aber­mahlige feuersbrunſt nach dem Kemnitzer thore zu, innerhalb 2 ſtunden bei 30 hauͤ­ſer in die aſche geleget, wuͤrde auch weiter um ſich gefreſſen haben, wann nicht Gott einen ſtarken regen geſchikt haͤtte.

Noch iſt A. 1656 den 3 Dec. ein feuer bei Joachim Jordan ausgekommen, welches zwei hauͤſer und 7 ſcheunen nebſt daran ſtehen­den fällen und andern gebauͤden verzehret.

A. 1671 im Nov. iſt bei Joachim Muͤl­lern ein feuer entſtanden, wodurch 5 hauͤſer in die aſche geleget worden.

A. 1714, 27 Jan. iſt Klaus Schulzens haus in feuer gerahten und mit 3 ſcheunen abgebrant.

A. 1739 im Aug. entſtund ein feuer in einer ſcheune nahe am Bucholziſchen thore, welches die ſcheune und noch 3 wohnhauͤſer in die aſche geleget. Und noch eins in eben der ſtraſſe 1740 auch in einer ſcheune, wel­

che ebenfals nebſt einer andern ſcheune abge­

brant, weiterm ungluͤk aber durch die gute anſtalten vorgebeuget worden.

Nicht weniger fein auch viel Waſſerſcha­den hier geſchehen, ob wohl die Doͤmnitz ein geringes flüsgen zuſein ſcheinet, und der Ro­dan nur ein kleiner hach iſt. Durch dieſen lez­tern iſt iene A. 1560, 30 Jun. fo hoch worden, daß man bei dem Perlbergiſchen thore einen durchbruch in der mauer machen muͤſſen, das waſſer abzuleiten, wobei man auch einen ahl auf der ſtraſſe bei dem brunnen gefangen. A. 1,590, 16 Jan hat fie ſich beim ſchnee­gang alſo ergoſſen, daß das waſſer an der Kemnitzer muͤhle zu den ſtubenfenſtern bis auf eine handbreit hinangegangen.

Noch A. 1622, 13 Febr. hat ſie durch ihre ergieſſung ebenfals vom fchnee, ein(nF der Statmauer eingeworfen. A. 1655, 4 Schr. iſt ſie ſo ſchnelle angewachſen, daß ſie zwei ellen hoch durch die muͤhle und des Statdieners haus gegangen, hat aber den folgendentag bald abgenommen.

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A. 1691, 27 Febr. hat das waſſer auf der walkmuͤhle von der groſſen eiche an bis an den oberſten wall an die waſſerſtüͤkken geſtanden, auch inwendig in der muͤhle bis unter den groſſen keſſel gegangen, daß man von beiden arken nichts ſehen koͤnnen. Auch iſt das waſſer hinter der langen bruͤkke nach dem Kietz zu halb mann hoch berüber gegangen.

A. 1709 14 Febr. iſt fie, nachdem in 7 wochen das eis auf z fus tief gefroren gewe­ſen, und der ſchnee, ſo in 6 wochen nach ein­ander gefallen, bei dem mit fortdauernden regen eingefallenem thauwetter geſchmolzen, dergeſtalt angewachſen, daß das eis allen muͤllern die freiarken zernichtet, und niemand über die ſteinerne bruͤkke gehen konnen, ins dem es vor deren auftrit nach dem Kieze zu eines halben mannes hoch gegangen, und einigen muͤllern ihr vieh vertrunken.

Noch einer uͤberſchwemmung bon 174 if bei beſchreibung dieſes kleinen gewaͤſſers oben gedacht worden IV. Th. I. K. Vll. 5. ſ. 979.

Von Sturmwinden iſt derienige ſehr fuͤrchterlich geweſen, welcher 1697, 21 Sept, im Michaelismarkt die kramladen umgeworfen, daͤcher abgedekt und ſonſt man­cherlei ſchaden verurſachet.

Den liebhabern der Naturgeſchichte kann nachfolgender vorfall anlas geben einer mei­nung nachzudenken, welche mit allerhand unterſuchungen und berſuche die Naturkuͤn­dige beſchaͤftiget. Der dem Koͤnigl. Colle­gio Medico, auch ſonſt der Gelehrten welt nicht unbekante Doctor Medicinae und Stat Phyſicus Hr. George Gerloff ver­fertigte einſt ein augenwaſſer aus allerhand aus dem regno vegetabilium genommenen ſpeciebus; fuͤllete zwei glaͤſer, und ſetzete das eine, welches am erſten verbrauchet, ohne einige abſicht mit wenigem liquore, der übrig geblieben war, zugebunden in einen ſchrank oder ſpinte. Nach jahr und tag nahm er das erſte glas wieder zur hand: und erſahe mit verwunderung auf dem ausgetrok­neten boden mehr als 17 ſtauden von einer ſpecie, herhor gewachſen, welche zu dieſem augenwaſſer war gebrauchet worden. Das glas hielt etwa 2 zoll im durchmeſſer, und hatte oben einen engen hals. Auf dem bo­den hatte ſich eine gelbe materie feſtgeſetzet,

in welcher dieſe ſtauden plat niederliegend et­was erhaben zuſehen waren. Sie gleiche­ten der euphragia, Augentroſt, und konten mit bloſſen augen die ſtengel, aͤſte, blaͤtter und bluͤte gar deutlich unterſchieden werden. Eine gleiche begebenheit treffen wir an in

3 Val.

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