Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
139
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139 Fünfter Theil, ll. Buch. Ill. Kap. Von der Stat Prizwalt

Vallemonts Merkwuͤrdigkeiten der Natur und Kunſt XVI. Kap. I. Abth. ſ. 423. und Frankens von Frankenau Abhandl. von der kuͤnſtlichen aufwelkung ſ. 34. 48.

Von einer misgeburt dieſes orts ſ. IIl Th.

III. K. ſ. 873. Von einem mann mit 6. fingern und 6 zehen lll. Th. UL K. ſ. 866. vergl. oben IL K. ſ. 88.\ Von dem in dieſen gegenden 1580 gefal­jenen Kornregen iſt oben Ill. Th. J. K. XXI.. ſ. 53.5 gehandelt worden. Er ſoll auch um Perlberg, Kyritz, Wuſterhauſen, Ha­velberg ꝛc. gefallen ſein. Schulze im Auf­und Abnehmen der Stat Gardel. ſ. 131. meldet, es habe wie gedoͤrretes malz ausge­ſehen, blau und gelbe, auch rohte ſtreifen gehabt, aber ſchoͤn mehl gegeben, davon das broht gleichwohl von keinem vieh, huhn, tau­be, vogel oder andern thier angerochen wor­den, ſondern habe allein den menſchen wohl geſchmekket. Da man dieſen regen am a. v. aus naturlichen urſachen hergeleitet: ſo wuͤr­de dieſer lezte umſtand ſchwierigkeit machen. Dann wann es wuͤrkliches getreide geweſen: warum ſoll es den thieren nicht auch geſchmek­ket haben. Iſt alſo entweder die ganze er­zehlung ein bloſſes grundloſes geruͤchte, oder der lezte umſtand ein zuſatz, den die liebha­ber von heutigen wunderwerken gleich ange­nommen, und der welt aufgebürdet.

A. 1606, 7 Jan. hat Greg. Eieſens eines einwohners ehefrau 3 kinder zur welt geboh­ren und gehöͤret nach III. Th. Ill. K. XXIV. §. ſ. S9, 850.

Ein theils laͤcherlicher vorfall, derglei­chen Kehrberg II. Th. ſ. 85, auch von Kös nigsberg erzehlet, hat A... der hieſigen Buͤr­gerſchaft anlas zureden gegeben: indem durch verſehen der wehmutter ein ſohn fuͤr eine tochter getaufet und Maria genennet wor­den. Nach entdektem irrthum hat man das kind wieder in die Kirche gebracht, und un­ter gewiſſen ceremonien den Frauen namen in einen Manns namen verandert: wie wohl man dieſer umſtaͤnde ſich haͤtte entheben kon,

nen, da der irrthum nicht in der ſache, ſon­

dern in einer zufaͤlligkeit geweſen. Die Taufe und Geiſtliche zueigenung wiederfaͤhrt dem linde, nicht dem namen, auch nicht dem geſchlecht.|

Von wohlfeilen und theuren zeiten findet ſich folgendes angemerket: A. 1611 galt der rolken 10 witten, das iſt 165 pf. 1512 1ſchfl. rokfen 2 gr. 150 ein ſchfl. rokk. 21 pf. die gerſte 16 pf. hafer 12 pf. 1 tonne bier 12 gr. m tonne wein 30 gr. Angel 268;

149 1653 rokken 12 gr. gerſte 9 gr. hafer 4 gr

gr. rauhhaſet 1692 wegen 1699 rot.

und geh, N,

1654 rokken 6 gr. gerſte 6 2 gr. 1686 rokken 55:6 gr. der naͤſſe, rokken 1 rthl. 6 gr. ken 2 rthl. gerſte x rthl. 12 gr. ret dieſes nach ſ. 636.

XIV. Von andern begebenheiten wi anfangs aus den alten zeiten nur ige auch einiger erempel einer ſcharfen jußiz ge denken:

In den unruhen, welche bei der wieder. kunft des Markgr. Woldemars entſtanden ergrif die Stat Prizwalk, wie die andere Maͤrkiſche Staͤte, des Woldemars parle Derſelbe ertheilte ihnen einen gnadenbrief, darin er ihnen verſprach alle ihre gerechtig= keit, gnade und freiheit zu halten. Dafern einige von Adel feſtungen oder ſchloͤſſer dem lande und einwohnern zum nachtheil hiel­ten: die ſolte man verklagen und ihnen die ſchloͤſer nehmen. Dafern einer der Mark, graͤfl. bedienten in Prizwalk über ein vers brechen betreten wuͤrde, den ſolte man rich­ten nach der Stat recht. Die Stat mid te ſich auch vereinigen mit andern Staten demjenigen zuwiederſtehen, der ihr gewalt thun wolte: und wolte er ihnen beiſtehen. Es ſolte auch niemand im lande Burgfrie­den noch feſtungen bauen, es waͤre dann mit des Rahts hewilligung. Im fall er, der Markgraf, der Stat in einigen ſtuͤkken un» recht thaͤte, oder die in handen habende hrie­fe ihnen nicht hielte: ſo ſolte ihnen freiſte­hen mit andern Staͤten ſich einen Herrn zus erwehlen, der ihnen verſpraͤche recht zuhal­ten, bis er anders ſinnes wuͤrde. Der hrief iſt vom Erzb. Otto von Magdeburg und Al­brecht Grafen zu Anhalt heſiegelt, und ge­geben zu Wolmirſtaͤt 1348. Weil derglei­chen brief hei andern Staͤten ſonderlich bei Prenzlow auch vorkommen wird: ſo hat mans bei dem auszug bewenden laſſen wol­len. Wie aber markgraf Ludwig doch end­lich den meiſter ſpielete: ſtellete er den Sta­ten einen berſoͤhnungsbrief aus, dergl. wir oben II. K. X. 5. ſ. 54. in den Perl. Geſch. geſehen, mit welchem er mutatis mutandis gleichen inhalts it. Nur weil YPrigwall, wie es ſcheint, ſich eher als Perlberg, ne: lich A. 1351 mit dem Markgrafen bertra­gen: ſo iſt dieſer verſoͤhnungsbrief noch bon Ludwig dem Aeltern, der zu Perlberg aber von Ludwig dem Römer, 1353 ausgeſtel let worden: wannenhero dort nin daeſen