Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
141
Einzelbild herunterladen

. vn 8 ee

Fr.

14 Fünfter Theil, Il. Buch. IIl. Kap. Von der Stat Prizwalk. 142

muß ausgelaſſen werden, was den bruder, Ludwig den Aeltern betrift, welcher hier bei Prizwalk für ſich allein redet, und deswe­gen gegen ende des hriefes nach den worten: handhaftighe dat, hinzuſetzet: Und loven En, wenn die Durchlughte Vorſte, Marggraf Lodewich die Romer unſe li­ve bruder to land in die Marcke kumpt, dat he En enen Brief geben ſcal, beſe­gelt met ſinem Inſegel, die von Word tu Word ſtan ſchol, alſo deße geghen­wordig Brief: und bald hernach auch ans dere, und dieſe Zeugen anfuͤhret: das fin tüghe die Hochgeborne Vorſt, Albrecht

Hertog tu Meckelnborch, unſe live Ome, und de Edle Manne, Graf Hans to Hen­

neberg, unſe lie Ome, Graf Otto tu Vorſtenberg, Hans Here tu Kothbus, Otte und Borchert de Genſe, Herren tu Potliſt, und die tuͤchtigen Manne, Fries de von Lochen, Diepold Hela unſe Mar­

etir v. Breydow, Otte von Helbe,

yelaus Valck von der Laußnitz, Ridder, Hempe v. Knieſebeck, Nyclaus v. Lobeck und Alhard Rohr unſe Vogt tu de Kyritz. Nach Chriſti geburd drittenhundert Jar, darnach in dem ein und veftigeſten Jar, an den Sunabend vor dem Sundage als man ſingt Letare.

Das uͤbrige verhaͤlt ſich hier wie dort, bis auf einige buchſtaben in den woͤrtern, die bei dieſem anders, als bei ienem geſchrieben ſein.

Daß 1384. Joachim und Buſſe Gaͤnſe von Putlitz und Lippold von Krumſtorf, Hauptmann der Altmark mit dem Magi­ſtrat in Prizwalk einen vertrag zuſammen gemacht, wieder alle zu beſorgende anfaͤlle, hat Garcaeus Il. B. ſ. 143 angemerket.

A. 1389. hat der Magiſtrat einen werk­meiſter um 12 mark Luͤbiſch jaͤhrlich und 5 ellen tuch angenommen, damit er der Stat

g gute armbruͤſte, 2 Schliegel armbruͤſte und

2 ſchuͤtzen armbruͤſte liefern, auch die ſchad­haftige zurechte machen ſollte: woraus man denn ſiehet, daß man mit dem ſchießpulver, ohngeacht es ſchon erfunden war, ſich noch nicht ſonderlich was zuſchaffen gemacht. A. 1392 wurde ein falſcher muͤnzer Thi­deke Hoͤppener ertappet, welcher einem Ju­den falſch geld auf groſchen geliehen hatte. Es kam heraus, daß er das falſche geld hat­te ſchlagen laſſen, und auf der muͤnze geho­let, wie die davon vorhandene nachricht meldet. Dafuͤr hat er ſich erboten ein heiß

eiſen zutragen, das auch der Raht ange­nommen. Jedoch, ſtehet ferner, haben ſeine freunde deswegen ſich mit dem Gericht verglichen über eine ausſuͤhnung, daß er der Stat 6 mark ſilbers geben ſolte. Dieſe ſtrafe war gnaͤdiger, als dieienige, welche 1451. einem falſchen muͤnzer von Danzig wiederfahren, welcher zu Luͤbek auf dem markt lebendig in einer pf⸗anne geſotten wor­den: und A. 1408. ertappete man wieder einen hier in Prizwalk, der zu Meienburg falſche pfennige gemunzet, und hieſelbſt aus­gegeben; derſelbe aber wurde verbrant. Woraus ſich doch nicht abnehmen laͤſſet, daß die Stat entweder das recht zu muͤnzen ges habt, oder doch zum wenigſten an der mung: pacht theil genommen, als wovon ſich kei­ne nachricht gefunden.

A. 1409 fein 5 pilgrims, welche zu Aken und zu Wilsnak ablas holen wollen, von 4 ſtraſſenrauͤbern bei Strekkentin nakkend ausgezogen, die ſtraſſenrauͤber aber ertappet, und am H. 3. köͤnige abend geraͤdert worden.

Von den durch Joh. v. Putlitz veranlaß­ten kriegen mit den Meklenburgern, und dem treffen, welches zwiſchen den Maͤrkern und Meklenburgern unfern Prizwalk gehalten worden, darin Markgr. Johann, Frie­drichs J aͤlteſter ſohn angefuuͤhret, Herz. Chriſtoph erſchlagen und Herz. Wilhelm in die flucht getrieben worden, ſ. Angelus ſ. 208. und Garcaeus ſ. 193.

Aus den rauͤberiſchen zeiten wird erzehlet, daß einer namens Klemens oder Heine

lemann dieſe gegend und ſonderlich die Stat Prizwalk befehdet, ſeinen ſchlupfwin­kel oder hoͤl aber, Klemens kuhle genant, im Heinholz gehabt, davon noch ein nach­las vorhanden ſein ſoll. Man haͤtte dieſes aber endlich durch eine magd, welche ſie da­hin geſchleppet und einige zeit bei ſich gehabt, erfahren: indem fie, da fie den rauͤbern ſchwehren muͤſſen, ſie nicht zuverrahten, auf zureden es einem ofen geſaget, in wel­

chem ſich iemand geſtekket, der es gehöͤret

und kund gethan; worauf dann dieſes raub­neſt berſtoͤhret worden. Der umſtand ſchei­net etwas fabelhaft zuſein: wer ſich aber deſſen erinnert, was vor einiger zeit in Hamburg vorgegangen, da eine verraͤhte­rei einem Bierglas von einem verſchwornen mitgenoſſen in gegenwart eines guten freun­des entdekket worden, dem wird es fo gar unglaublich nicht vorkommen. Inzwiſchen ſein noch einige entbietungs⸗ oder fehdebrie­fe vorhanden, die von ſeinem geſinnen gegen die

VAN