Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
205
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gebenheit hernach der Paſtor Johann Georg Seldius eine abſonderliche Feuer⸗ und Brand­predigt gehalten und drukken laſſen. Am folgenden 9 Nov. fein unter dem Wendeberg 2 hauͤſer abgebrannt. A. 1659, 8 Nov. abends zwiſchen 5 und 6 uhr, iſt abermahls unter dem Koͤper⸗ oder Fiſchkauͤferberge bei einem fiſchkauͤfer, Joa­chim Markgrafen, ein feuer ausgekommen, wodurch 6 hauͤſer verzehret worden.

Ingleichen iſt A. 1661, 19 Jun. eine feuersbrunſt in eines Hans Schulzen hauſe entſtanden, wodurch 23 hauͤſer nebſt vielen ſcheunen und ſtaͤllen eingeaͤſchert worden.

A. 1762, 4 Apr. blieb das feuer bei einem ſtalle in der Burgerm. Staͤderin gehoͤfte.

A. 1704, 28 Jul. morgens um 2 uhr, ſein durch angelegtes feuer am Sperlingsber­ge 14 hauͤſer abgehrant. Wobei noch dieſe merkwuͤrdige begebenheit zumelden, daß in eben dem jahre 1704, 4 April in der nacht das wetter in den Kirchthurm geſchlagen, und eine ganze eke abgeriſſen, iedoch nichts angezuͤndet, den kunſtpfeifer geſellen aber Friedrich Henrich Peterſen gleich auf der ſtelle getoͤdtet, den kunſtpfeifer ſelbſt auch Johann Krienen ſo berletzet, daß er nach wenig tagen geſtorben: wobei ſich zugleich dieſer ſonderbare umſtand begeben, daß es zu eben der zeit auch zu Sandow eingeſchla­gen, und den kunſtpfeifer erſchlagen, und (den geſellen verletzet. Welches man mit den von einem gewitter verlezten orgeln verglei­chen kann. S. oben ſ. 194.

A. 1747 am 30 April entſtund abends gegen 7 uhr ein heftiger brand in der Dom ziegelſcheune, wodurch, weil ein nordoſtwind die flamme antrieb, und die daͤcher mit rohr gedekket waren, innerhalb 6 ſtunden 67 haus ſer, als7 vom Neuenberg, 49 vom Kauͤ­ferberg und 1 vom Biſchofsberg eingeaͤſchert worden, welche iedoch alle wieder aufgebauet

ein. J A. 1749, 7 Sept. Dom. XIV Trinit. da eben das Dankfeſt nach der ernte gehal­ten wurde, nach der hochmeſſe um 11 uhr brach in der Sandauerſtraſſe ein feuer aus, welches ohne die fälle und kleine gebauͤde g hauͤſer in die aſche geleget, die aber auch al­Je wieder hergeſtellet fein,

1x. Von dem ſchikſal der Stat in alten zeiten wird auſſer dem, was oben im L§. bereits erwehnet worden, noch beizufuͤgen ſein, daß der A. 983 vorgegangene abfal und grauſamkeit der Wenden mit Havelberg

205 Fünfter Theil, Il. Buch. V. Kap. Von der Stat Havelberg. 206

LEHNEN

13, ELLE D TE ENT N NEE

angefangen: Quod ſcelus Ill Kal. Jul per­cuſſo in Havelburg praeſidio primum exo­ritur. Annaliſta Saxo beim Eccard T. I. ſ. 336. Und da A. 985 die Sachſen unter dem beiſtand des Miſeko die Slaviſche laͤn­der überfallen a. a. G. ſ. 344 dergleichen auch A. 990 ſ. 351, und A. 992 ſ. 354 vorge­gangen, da ſich Kizo ein Sachſe anfangs zwar zu den Wenden geſchlagen, nachge­hends aber ſich und die Stat Brandenburg dem Kaiſer Otto III. uͤbergeben: das muß gleichfals dieſe Stat betroffen haben. Noch mehr aber das treffen, welches A. 1056 bei Prizlau oder Prinzlau gehalten und darin der Nordliche Markgr. Wilhelm getoöͤdtet worden Annal. Saxo a. a. o. ſ. 487. Bei dem abermahligen abfal der Slaviſchen voͤl­kerſchaft, da fie Gottſchalk ihren Fürften zu Lenzen getoͤdtet, ſ. 494, wird Havelberg auch nicht ohne furcht und unruhe geweſen ſein, ſonderlich wann man lieſet, was Mar­ſchalk Thurius beim Hrn. von Weſtphalen Monum. ined. T. L ſ. 226, 227 erzehlet, daß es zweien Biſchoͤfen und andern Chri­ſten begegnet ſei. Was zu Nordberts zei­ten mit den Wenden wegen des Heidniſchen Gottesdienſts vorgegangen, wird in den Kirchen Geſchichten und Geſchichten des Bis, thums Havelberg zuerſehen ſein. Man lieſet /) auch ferner in Helmoldi Chronico Slavic. I. B. 37 K. daß ums jahr 1107 Henrich ei­nes groſſen und Chriſtlichen Fuͤrſten Gott­ſchalks ſohn, um die Brizaner und Stodera­ner Wenden zudemuͤhtigen, dieſes Habel­berg belagert: Perrexit cum Amiciſſimis ſuis Nordalbingorum armatis, peragrans­que Slavorum Provinciam cum ingenti periculo venit Havelberg. eamque obſidione vallavit. Praecepitque onini Obotritorum populo ut deſcenderent ad expugnationem Urbis,& crevit obſidio in dies& Menſes. Die er auch, nachdem ſein ſohn Miſtue in­zwiſchen einen herrlichen ſieg won den Liner Wenden erhalten, erobert, und damit an­fangs gedachte voͤlker zum gehorſam gebracht. Veneruntque ad Henricum& exercitum, qui erat in obſidione, cum ſalute Victo­riam& divitias maximas reportantes. Poſt paucos autem dies Brizanes, ceterique

Rebelles pacem poſtulaverunt, datis obſi­

dibus, quos Henricus voluiſſet, atque in hunc modum ſedatis Rebellibus Henricus ad ſua reverſus eſt, Nordalbingorum quo­que Populi ad ſedes ſuas reverſi ſunt. Was nach der zeit alda mag borgegangen fein, wie dann wegen der wohlgelegenheit dieſer ge­

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