211. SFinfter Theil, II Buch. V Kap. Von der Stat Havelberg. und den 28 der Churfuͤrſt zu Sachſen ſelbſt
mit ſeiner armee, welche ſich auf und um den Dom gelagert, brach aber den 3 Sept. wieder auf, und ging bis Wilsnak, mit hinterlaſſung eines Hauptmanns Toͤpfers, mit etlichem bolke zur beſatzung, welche aber den 17 Sept. von dem Schwediſchen General Vitzthum, wieder belagert worden, und den 18 mit bewilligung ausgezogen, die Schweden hergegen die Stat wiederum heſezt unter einem Commendanten Thomas Thomſon.. vi. A. 1637 ward Havelberg von dem Oherſten Roöchow belagert, dem den folgenden tag der General Klitzing mehr volk zugehracht, und ward darauf den 27 Jul. mor
gens zwiſchen 1 und 2 uhr die Stat einge.
nommen, etliche 89 mann vor der Schwediſchen beſatzung niedergemacht, und diefe zuſammen in eine grube geworfen und Das rin verſcharret. Den 1 Sept. kam der Kaiſerliche General Graf Hans von Goͤtze mit ſeiner ganzen armee an, welche aus 12 regimenter reiterei und ſechſe fusbolk heſtanden, und ihr quartier auf dem Dom in
der Stat, und herum auf dem felde ge
nommen. A 1638 iſt der durchzug der Montekukuliſchen armee den 31 Mai geſchehen. Den 3 Okt. zu nacht iſt der Oberſte
Waldow in Havelberg eingezogen, und muſten die Goldalkeriſche weichen. Den Noöb, ſein die Chur Saͤchſiſche reiterei und
fusbolk durch dieſe Stat gezogen, wobei der
Generalwachtmeiſter Marzin geweſen.
vn. A- 1639, 6 Jan. morgens um]
uhr als die leute gerade zur Kirche gehen wollen, ward die Stat von etlichen Schweden, welche von der geringen Brandenburgiſchen beſatzung und bloͤdigkeit der Buͤrger
nachricht hatten, und zu dem ende ſich eines
kahns gebrauchet, bemaͤchtiget, und ohne?
unterſcheid Bürger und Rahtsberwanten,
Kirche, Sakriſtei und Prieſterhauͤſer, aus
gepfaͤndet. A. 1640 den 4 Jan. iſt der General Axel Lilie mit vielem volke auß den Dom, da hergegen die Brandenburgiſche wenige beſatzung ſich den abend in die ſchan
ze gemacht. Den 5 Jan. kamen die Prediger ſamt etlichen Buͤrgern zu dem General, und bahten um leidliche einquartirung und verſchonung der pluͤnderung, die ſelhiger ihnen auch in der probſtei zugeſaget mit
den worten: Sie haͤttens bishero mit an
dern Chkiſtlich gemacht, würdens alſo mit ihnen auch ſo machen. Der pluͤnderung wegen ſolten{ie auch verſchonet hlei
. 212 ben, iedoch haben fie ihm ſo wohl als ſei Hauptmann, einen en alle eln Bes dabor geben muͤſſen, womit er mit fie nen truppen noch denſelben tag ab⸗ und na ö Witſtok gezogen, die Brandenhurgiſche be ſatzung aber unter einem Hauptmann Mar ſich wieder eingefunden, welcher ein. und dem Churfuͤrſtl. Stathalter, Graf wn Schwarzenberg, ſonderlich lieb geweſen. A. 1641, 11 März 24 in der faſten abends um 5 uhr, fein des Lilie Sparren, trup— pen, zu Havelberg angekommen, der Haupt. mann Max aber mit ſeinem volk ſich dei zeite dabon und in die ſchanze gezogen. Den 22 März haben fie ſich in das land Rinow gemacht, einen von Vierek aher nebſt etli
chen ſoldaten zur beſatzung hier gelaſſen.
Den 9 April iſt der Generalmajor Axel Lilie mit feinen truppen gleichfals angefom. men, und noch an dem tage, theils auch
den folgenden, den vorigen aus Rinow nach
gegangen. Den 7 Mai ſein ſie wiedergekommen, und auf Ruppin gegangen: den 12 Mai wieder zuruͤrk anher, den 14 Mai aber nochmahls ſich dahin begeben. Den 6 Jul. verlies auch der von Vierek mit ſeinen bölkern diefenappt, und kamen funfzig mann Brandenhurgl. voͤlker wieder an. Womit ſich dann des Inſpectoris Joachim Blumenthals bericht endiget, und iſt zuvergl. was in den Witſtok. Geſchicht. wird vor
kommen.
(X. Der grund und boden dieſer gegend h
ſtehet aus lauter Kleiland, und iſt dannenhero, ſonderlich wann die Elbe in die Ha
bel hinauf und uͤherſteiget, mithin ihren fet
ten ſchleim darauf abſetzet und liegen laͤſſet,
vornemlich den hieſelhſt gelegenen wieſen und
den zu beiden ſeiten des Sandowiſchen damms befindlichen ſchoͤnen und groſſen meſchen un
gemein zutraͤglich, und gehoͤret hierher was
oben III. Th. Ill. K. I. 5. ſ. 626, von den Kleiäaͤkkern, und Ill. 9. ſ. S3 4. vom austreten der Elbe gemeldet worden
Mit den benachbarten hat es wegen der graͤnzen an ſtreitigkeiten auch nicht gefehlet, und zwar 1. mit E. Hochw. Domkapitel, da aber 1429 9 nach Eliſabet, ingleichen 1705. 15 Oktob. wegen der gegend vor dem Steinthor bergleiche getroffen, auch noch 1720 1 Jul. aus dem Kammergericht ein abſchied ertheilet, A. 173292. 19 Jun. aber die graͤnzen aufgenommen und alles aus dem grunde gehoben worden. kan n.
2. Mit der Stat Sandow iſt A. 150s am Allerheil. tage der ſtreit nach gi ö. 66 pn