Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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Söhne, als Chriſtian Churfuͤrſtl. Bran­denbl. Amtmann, Zoll und Lizenteinnehmer. Samuel J] U. PD. Com. Palat.& Prof. Jur. Francof. Friedrich, J. U. D. Serenſſ Duc. Wurtenb. Olsn. Conſiliar. Und Toͤchter als Katharina, Herrn Lorenz Schroͤders Amtmanns zu Dambek. Eva, Herrn Joa­

chim Klinggraͤfens Amtmanns zu Klezke,

und Eliſabet, Hr. David Hagens Amt­manns zu Goͤrze Eheliebſten, ihren ſeligen Eltern, dieſes zu ihren Gedechtnüͤs auf­richten laſſen den 18 Octobris 1678. Noch ſtehen an den ſeiten zur rechten Juſti­tia, zur linken Prudentia, und noch dar­über 3 engelbilder.

Es ſein auch beides des vaters und der 3 ſoͤhne namen an der kanzel unter den bildern der himmelfahrt Chriſti und ſendung des H. Geiſtes: ingleichen auf dem boden bor dem altar des aͤlteſten von den 3 bruͤdern Chri­ſtian Stryken grabſchrift befindlich, alſo lautende:

Arte, Marte floruit Vir dum viveret Nobiliſſimus Ampliſſimus maximeque ſtrenuus Dn. Chritianus Strycke. Literis namque probe imbutus Bellonae operam addixit opitulaturus oppreſſis, Terras in­de alieno ſole calentes petiit Iluſtriſimas Venetorum leeipublicae, cum Candi a Jure ohhideretur, praeſtitit ſervitia, meruit ſti­

pendia, ſub Potentiſſimo Hiſpaniarum Re­

ge, tandemque Invictiſſimi Romanorum Im­perdtari victricia caſtra ſecutus, praemii loco Centurioni titulum reportat. Domum redux a Patriae Patre Sereniſſimo ac Po­tentiſſimo Electore Brandenburgico Pracfectu­rae Lentzenſium praeficitur, Leloniis prae­ponitur, Poſtarum Magiſter eligitur, quo

tandem Vitam, quae multis fuerat ſubjec­

ta periclis in Patria dulci tuto transigere quiret, Belli pericula tamen vin evaſus, Domi continuis morbis infeſtatur, qui­bus cum diu fruſtraneo motu reſtitiſſet, quem Mars non potuit, tandem Mors atra ſubegit Anno Chriſti MDI XXXV. aeta­tis LIX Menſ. V.

Worneben auch feiner erſten Ehegenoſſin Katharina Eliſabet Leidenfroſtin grab­ſtein zuſehen. ͤ

VII. Die Gerichte auſſer der Stat, ſo weit das feld Moͤdlich gehet, wie auch in criminalibus haͤlt das Koͤnigl. Amt alleine, in der Stat und Vorſtat über die Einwoh­ner darinnen, aber zugleich mit dem Magi­ſtrat, und gehören von den gefaͤllen dem

Fünfter Theil, Il. Buch. VI. Kap. Von der Stat Lenzen.

232 Amte und 1 der Stat: und iſt der jetzi­Beamte Hr. Karl Friedrich. Dr zugleich Koͤnigl. Zoll Direktor. Der Rich: ter wird um beſſerer ſubſiſtenz willen meh­rentheils aus dem Magiſtrat genommen der auch zu dieſer ſtelle dem Amte 3 fübjec­ta vorſtellet, welches einen daraus erwehlet, welcher hernach von der Koͤnigl. Amtskam. mer beſtaͤtiget, und hierauf in heiſein des Ma­giſtrats auf dem Amthauſe in pflicht genom: men wird, und ſolchem nach an zweien thei­len von dem Amte, und einem von dem Ma­giſtrat abhaͤnget, wie es denn nachmahls nach dieſer theilung auch mit den Gerichts­gefaͤllen gehalten wird. Der Locus Judicii aber iſt das Rahthaus, die volziehung der urthel hergegen geſchehen auf dem felde bor dem Bergthore, wie wir ein gleiches von der Stat Werben angemerket. Werb, Se; ſchich. obwohl der Magiſtrat daſelbſt keine Jurisdiction hat. Und werden die vorfal­lende ſachen, ſo von keiner ſonderlichen wich­tigkeit ſein, von dem Richter allein abge­than: wann aber Civilia, fo ſich über 20 thlr. belaufen oder ſchwere Iniurien und De­licta vorfallen, ſo muß derer entſcheidung beides der Amtmann und der Magiſtrat bei­(wohnen: und fein hierüber vertraͤge von 1598 vorhanden, welche 1695 und 1709 beſtaͤti­get ſein.; Das Statſiegel ſtellet vor einen roh­ten Adler, und auf beiden ſeiten 2 thur­me mit ſpitzen, und 2 kleine ohne ſpitzen. Nebſt der Tuchmacherei und andern ge­werken iſt die hauptnahrung Alkerbau und Viehzucht, welche wegen der ſchoͤnen weide was borzuͤgliches hat. Die lage an der El be und auf den graͤnzen kann den ort auch zu einer vortreflichen Handels ſtat machen. Jahrmaͤrkte fein viere. nach faſten 2. 0 nach Petri Pauli. 3. e nach Bartholo­maei, 4. 9 nach Gallus: allemahl des ta­ges vorher viehmarktt. Das Koͤnigl. Amt iſt vor dieſem vermuht­lich durch Amtſchreiber oder durch Amtleu­te verwaltet worden, welche man bor alters Ambachtmaͤnner nennete. Unter Churfürſt Friedrich Wilhelms regierung iſt es anfangs mit dem Zoll Poſt⸗ und Lizentkaſſe herbun­den geweſen, bis ohngefaͤhr 1654, da dal ſelbe dem Hrn. bon der Lyer zur erbpacht, iedoch gegen erlegung dines gewiſſen pfand­ſchillings übergeben worden. Das Pole Zoll⸗ und Lizentenamt aber blieb abgeſon, dert, und hat hat damahls Elias Stryl nach ahgegebenen Amte dieſe dienſte behalten,,