,
237
Schlöffern befindet, welche einige von Adel dem Markgrafen offen zulaſſen verſprochen, wie wir in den Putlitziſchen Geſchichten ſehen werden. Welches iedoch nicht lange gewaͤhret, dann als hernach dieſes Ludwigs bruder, Ludwig der Roͤmer, oder Romanus, welchen Kranzius Romulus nennet, mit Herzog Albrecht zu Meklenburg in krieg gerahten, und ſelbiger durch vermittelung Koͤnigs Magni in Schweden aufgehoben worden: ſo iſt unter andern friedenspunkten geſchloſſen worden, daß Markgraf Ludwig, Herzog Albrechts tochter, Ingelburgen ehelichen, und ſelbige ihm die Stat Lenzen zum heirahtsgut zubringen, ihr aber die Staͤte Seehauſen, Werben, Arnburg und Perlberg, zum leibgeding verſchrieben werden ſolten: deſſen auch zum theil bei gedachten Staͤten meldung geſchehen, und in den Geſchichten des Markgrafen Ludwigs des Roͤmers, weiter wird gedacht werden: auch gleichfals beim Angelo zuleſen L. Il. ſ. 158, und in Kranzii Vandal. L. INR. C. 32 ſ. 196. Lenzen aber iſt von der zeit unter keines auswärtigen Herrn bohtmaͤßigkeit weis ter gekommen, binnen landes aber iſt ſie von dem der Mark ſehr ſchaͤdlichen Markgrafen
odoco an den Hrn. Kaſpar Gans von . oder Putlitz für 2000 Boͤhmiſche ſchok berſetzet worden: welcher aber, nach: dem er in dem Quitzowiſchen aufſtand mit begriffen geweſen und darin war gefangen, und zu Zieſar eine zeitlang gefaͤnglich gehalten worden, dieſelbe A. 1416, 15 Mai, Churfuͤrſt Friedrichen zu feiner erlöſung übers geben, und alſo in des rechten Landesherrn haͤnden wieder geliefert. Angelus L. Il.
ſ. 198.
Nachdem Landgraf Wilhelm zu Thuͤringen, damahls inhaber der Mark, mit Herzog Albrecht zu Meklenburg, auf der zuſammenkunft zu Perlberg einen ſchluß gemacht, den rauͤhereien in beiderſeits landen zuwehren: ſo hat eine parthei der rauͤber in Lenzen fus gefaſſet, und von dar aus Herzog Albrechts in ſeinem lande wieder fie errichtete ſchanzen niedergeriſſen, und alles umher verwuſtet, welchem nach beide Fuͤrſten vor Lenzen geruͤkket, beides Stat und Schlos mit gewalt eingenommen, und die darin bes troffene rauͤber ingeſamt aufhenken laſſen. Dum ea potiſſimum geruntur, improborum manus, quae in Lentze, oppido Veteris Marchias ad Albim, recepta eſt egreditur, & munitionem, quam Albertus Rex in ſuo
e
m,
Fuͤnfter Theil, I. Buch. VI.
Kap. Von der Stat Lenzen. 238
loco adverſus illos erexit, dejiciunt vastantque in Circuitu omnia. Indignati Principes quod per contemptum iſta ſuum fie
ri interpretarentur, miſere qui Oppidum
Lentze cum Arce exrpugnarent, captosque in ea Latrones ſuspendio perderent: nec ſecius ac mandatum, eſt peractum. Ita dignum moribus& factis exitum invenerunt. Kranz. Vandal. L. IX. c. 38. Aus welchem es auch beim Angelo zuleſen Annal. L. Il. ſ. 188.
Iſt auch vermuhtlich, daß die Burg damahls zerſtüͤret worden: dann Kranzius erzehlet weiter, daß nachdem Lenzen ſamt der Burg waͤre erobert worden, ſo haͤtten ſich die rauber noch in den benachbarten Schloͤſſern Wuſtrow, Meſekow, Mankemus und Kumloſen aufgehalten, Herzog Albrecht aber haͤtte ſie mit zuziehung des Fuͤrſten Laurentii weiter verfolget, und alle dieſe raubneſter verhrant und der erde gleich gemachet. Capto Qppido Lenzen cum Arce, ſupererant predantium reliquiae in Vicinis arcibus Wußrow, Mefekow,. Manßkemoesz, Kummerlbetz, tartarea& latrociniis digna nomina, quae ex veteri Mandalico remanſerunt vocahula; ſed Albertus Rex in ſocietatem ejus expeditionis Laurentium Wandalie Principem evocavit, armaque illi jungentes obſident, oppugnant& evertunt᷑ illa latibula qui vero inerant, cum dithderent, non expectandum rati, abierunt. li injecto Lgne concremarunt, ſoloque equarunt. C. I. C. 39.
Von den begebenheiten des groſſen Teutſchen Krieges hat man dieſe nachrichten bes kommen, daß A. 1635 im Okt. die Sachſen dieſen ort mit 200 mann beſetzet, um alhier eine bruͤkke über die Elbe zubedekken, die auch mehrentheils fertig geweſen, nachdem aber dieſelben bei Doͤmitz geſchlagen worden, fo haben ſich die 200 mann über die Elbe bes geben, und if die bruͤkke von den Schweden zerriſſen worden. S. Puffend. de Reb. Sued. L. VII. 5. 3. A. 1636 aber iſt die Stat von den Kaiſerl. und Saͤchſiſchen voͤlkern ganzer acht tage lang hart gehalten und faſt immer geplündert worden. A. 1638 iſt am 5 Okt. eine Schwediſche partei gekommen, welche alles vieh von der groſſen wiſche hinweg getrieben, denen zwar einige Buͤrger und Buͤrgersſoͤhne nachgeeilet, fein aber auf dem Jagelſchen felde umringet und niedergemachet worden, an der Zahl 7 pers ſonen nebſt dem Cantor Joh. Lamprecht, der fie angefuͤhret. Ferner den 6 Okt. deſſelben
l jahres