Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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241
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241 Fuͤnfter Theil, Il. Buch. VI. Kap. Von der Stat Lenzen. 242

oder acht jahr aufeinander in groſſer Feuers: noht geweſen.

Und zwar fein A. 1627, den 5 Januar. 13 hauͤſer in die aſche geleget: drei jahr hernach A. 1630, den 20 Mart. 5 vor Palm. hundert und etliche in wenig ſtunden ver­zehret.

Acht jahr nach dieſem A. 1638, den 8 Nov. muten in der groſſen einquartierung 56 hauͤſer ohne die ſcheunen und andere ges bauüde abends um 7 uhr abgebrant.

Abermahl acht jahr hernach A. 1646, den 18 Septemb. zwiſchen 4 und 5 uhr abends 52 hauͤſer, ſamt der Kirche, Schule und Thurn in die aſche geleget

Als wiederum kaum ſechs jahr verfloſ­fen, ſo iſt A. 1652. bei waͤhrender groſſen duͤrre den 23 Jun. durch einen harten don­nerſchlag eines frommen Mannes Joachim Heinſſen haus angezuͤndet, wodurch zugleich 45 hauͤſer ohne das Rahthaus, ſo auch mit verbrant, eingeaͤſchert worden.

Und nochmahls ſechs jahr hernach A. 1658, den 11 Febr. abends um 7 uhr am Sec hore 3 hauͤſer und ſcheunen, auch et­liche ſtaͤlle im feuer aufgegangen.

Wiederum fein acht jahr darauf A. 1666 d. lacobi 25 Jul. bei damahls anhaltender groſſen duͤrre durch einen donnerſchlag zu: gleich 2 hauͤſer entzündet und in allen 7 haus ſer verzehret worden.

Die heftigſte iſt geſchehen A. 1703, den 1äDecembr. nachdem den 9 vorher ein ent: ſetzlicher Sturmwind hin und wieder ſowohl in den Staͤten und holzungen, als auf den Dörfern an hauͤſern und andern gebauͤden groſſen ſchaden gethan, und alfa auch hier in Lenzen die daͤcher von den hauͤſern geöfnet, abſonderlich auch das dach ſamt dem ſparr­werk bis auf zweien derſelben von hieſiger waſſermuͤhle niedergeriſſen, dadurch eines der muͤhlenraͤder ganz zerſchmettert und das andere auch etwas unbrauchbar wor­den, und naͤhſt dem das Kirchdach bald frühe meiſtentheils abgedelket, fo gar daß da die Prediger des nachmittags nach der veſper in der Kirche beichte geſeſſen, fie ſorge tragen muͤſſen, es würde der ſturm das ges woͤlbe an theils orten uͤber ſie niederlegen; die auch nachhero eine abſonderliche oͤffent­liche behtſtunde zu halten ſich genohtiget be­funden, und darauf von Gott uͤberſehen worden, daß ſie ohne ſchaden geſund nach hauſe wieder kehren koͤnnen. Als nun der Wind den 10 Dec. wiewohl mit einiger abs wechſelung fortdaurete, auch noch die nacht V. Th. der Maͤrk. Hiſt.

vor dem 11ejusd. ſo iſt, nachdem die meiſte hauͤſer in Lenzen faſt dachlos worden, nur beruͤhrten 11 Decembr. frühe gegen 5 uhr in eines buͤrgers wohnung, welche zuvor den Ideleriſchen erben zugehoͤret, wie vermuh­tet worden, durch verwahrloſung einer Magd, fo mit bloſſem lichte das vieh zu futtern zur ſcheune ſoll geſand ſein, eine heftige feuers­brunſt entſtanden, dermaſſen, daß, da nicht gleich lermen gemacht, ſondern man die meiſten guͤter und vieh in ſicherheit gebracht und gerettet, die gluht dergeſtalt uͤberhand genommen, daß in wenig ſtunden das Kirch­dach ausgebrannt, und folglich herunter und vier groſſe loͤcher ins gewoͤlbe der Kirche geſchlagen; der thurn mit dem darin gewe­ſenen ſchoͤn harmonirenden gelauͤte zernich­tet, beide Schulen, Pfarrhauͤſer auch das koſtbahre neuerbauete Rahthaus nebſt 127 buͤrgerhauͤſern in die aſche geleget, die hin­tergebaͤude und ſcheunen, darin ein groſſer vorraht und ſeegen vorhanden geweſen, nicht mit gerechnet. Es fein auch nur etliche hats ſer an dem Seethor, ingleichen, welches in der that zu bewundern hin und wieder etli­che mit ſtroh gedekte hauͤſer, wie auch die Neuſtat ſtehen geblieben, deſſen urſache ver­muhtlich, weil der wind von derſelhen abs waͤrts gegangen. Der Burgermeiſter Sig­mund Kruſemark iſt damahls krank geweſen und von den ſeinigen auf einen wagen ge­bracht und herausgefuͤhret worden, iſt aber vor dem thore geſtorben, in deſſen ſtelle der Burgem. Pluͤmike wieder gekommen.

Noch hat A. 1738 d. X. Op. Trinit. unter der nachmittagspredigt das gewitter vor dem Bergthor in die auͤſſerſte ſcheune einge ſchlagen, und in kurzer zeit 25 ſcheunen mit dem ſchon eingeſammelten wintergetreide in die aſche geleget.

XI. Nicht weniger hat die Stat auch wegen der nahen gelegenheit an der Elbe von dem wiedrigen element des waſſers zu unter­ſchiedenen mahlen viel ungelegenheit em­pfunden: und iſt daſſelbe A. 1651, da un­ter andern elbbruͤchen dieſelbe auch bei den Adel. Wenkſterniſchen hof durchgebrochen, ſo hoch angewachſen, daß man allenthalben bor dem Seethor mit Fahnen hat fahren konnen, faſt als 1709, da die buͤrger bei

15 tagen ſo tag als nacht auf den teichen

bleiben und arbeiten muͤſſen, die auch end­lich dieſesmahl die teiche naͤhſt Göttl. huͤlfe (erhalten, welches auch bei den noch groͤſ­ſern und laͤnger anhaltenden waſſerfluhten

Q 1731

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