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245 Fuͤnfter Theil, Il. Buch. VI.
Steindamm, die reiterei aber jenſeit dent ſelben.
A. 1706 gegen Weinachten iſt ein Schul: knabe aus dem Koöͤnigl. Amtsdorfe Baͤk—kern des daſelbigen Amtsſchulzen hinterlaſſener ſohn, Guͤrge Schultz, in eine geringe leibeskrankheit verfallen, dabei aber uͤber vermuhten in einer nacht ganz ſprachloß worden, ſo daß er nicht ein wort mehr reden konnen, und obwohl allerhand arzneien, welche mitleidige herzen für ihn bezahlet, das wieder gebrauchet, auch feiner eine geraume zeit in dem kirchengebeht gedacht worden, ſo iſt er doch in eben dem ſtande geblieben, und die ſache Gottes fernerer regierung muͤſſen uͤberlaſſen werden. Bis ſich endlich nach bier und einem viertel jahre A. 1711, den 21 Maͤrz ohne ferneren zuthun einiger arznei oder anderer auͤſſerlichen mittel, gegen tage, als er noch auf dem bette gelegen, die ſprache bon ſelbſten wiedergefunden, und er ſeiner Mutter zugerufen; Mutter ich kan Gottlob wieder ſprechen. Hat auch nach der zeit die ſprache, wie er ſie vor dem gehabt, behalten, auch Gott davor den fol: genden 22 Maͤrz damahls O Iudica oͤffentlich gedanket worden.
Dieſem iſt anzuhaͤngen wiewohl mit einem betruͤbterm ausgang, daß A. 1681, den 6 Sept. eine junge Tochter, ſo in des Apothekers Johann Reußners dienſten geſtanden, des morgens auf befehl ihres Herrn in einen brunnen auf deſſelben hofe gelaſſen worden, um denſelben, wie vorhin ſchon mehrmahls geſchehen, auszuſchoͤpfen. Anſtat aber daß fie dieſen dienſt erfuͤllen ſollen, iſt fie unten erſtarret und tod geblieben; und obwohl der Apotheker ſelbſt und zwei andere Maͤnner ſich gleichfalls in den brunnen gelaſſen, ſo ſein ſie doch, als ſie kaum herunter gekommen, alſofort in gleichmaͤßige gefahr gerahten und als tod niedergeſunken, ſo daß kein menſch ſich faſt getrauet ohne lebensgefahr ihnen zu huͤlfe zu kommen, und da ſie endlich mit groſſer muͤhe herausgebracht worden, dennoch erſtarret, und inſonderheit der Apotheker bei 3 ſtunden als tod gehandelt worden, ſein aber
doch endlich wieder zu ſich ſelbſt gekommen, u. L
es bei dem einen tödten Maͤdchen geblieben.
Als A. 1745. die furcht von einem feindl. einfall auch dieſe, wiewohl am weiteſten entfernte Stat betroffen; und durch Goͤttl.
ſchikkung ein frieden erfolget: haben die Ein
wohner zu bezeigung ihrer allerunterthaͤnigſten ehrfurcht und freude dieſes friedensfeſt mit beſonderer feierlichkeit begangen.
V. Theil der Maͤrk. Hiſt.
Kap. Von der Stat Lenzen. 246
XIV. Von einer hier gebohrnen Wundergeburt iſt in dem Ill. Th. III. K. XXXIV. S. Auch von einigem auf den Eichbaumen ausgewachſenen getreide in eben dem III. Th. I. K. XXI.J5. ſ. 535. und III. K. V.§. ſ. 640. ges dacht worden. In dem an der Elbe gelegenen 1 meile langen eichholz, die Kuhblanke genannt, liegen zwei groſſe Burgwaͤlle oder erhabene huͤgel, auf welchen noch die ſpuren von waͤllen und mauern, daraus man abnehmen kann, daß man ſich deren zur vertheidigung gegen feindſeligkeiten bedienet, oder auch wohl feindſeligkeiten gegen andere ausgeuͤbet; und mag wohl damahls dienſte gethan haben, als Albrecht von Meklenb. und Wilhelm aus Thuͤringen die raubneſter Wuſtrow ꝛc. zerſtoͤhret, und die daraus vertriebene rauͤber hier ihre zuflucht genommen.
Vor dem Bergthor lieget ein mit eichen bewachſener platz, welchen man den Löwengarten nennet, weil vieleicht, wie Hr. Karſtaͤt muhtmaſſet, einer nahmens Eöoͤwe, ſolchen platz beſeſſen.
Uber die Elbe gehet hier eine Faͤhre, dabon das recht der anfuhrt an der Luͤneburgiſchen ſeite E. H. Magiſtrat zuſtehet, welcher ſolches von dem Hrn. von Buͤlow auf Gartow an ſich gebracht, laut des vorhandenen Kaufbriefes, nachdem 1624 und nachmahls noch 1699 zwiſchen den Churhauͤſern Brandenburg und Hannober der Elbſtrohm getheilet, und wegen der gemeinſchaftlichen fiſcherei auf demſelben ein vergleich getroffen worden.
Von den in der naͤhe herum liegenden doͤrfern Wuſtrow, Mankemuß, Meſikow, Kumloſen iſt aus den kurz zuvor erzehleten geſchichten zuwiederhohlen, daß vor alters in denſelben Raubſchloͤſſer geweſen, und bon Herzog Alberto zerſtoͤret worden. ranzi worte hievon ſein in dem vorhergeh. IX. 5. der länge nach angefuͤhret worden. t
Das dorf Warnow enthaͤlt klaͤrlich das andenken der alten Wendiſchen boͤlker Marnavi genannt, wobon auch die Stat Bernau und das Staͤtlein Warnauͤchen ihre bes nennung haben. S. Bernauiſche Geſch.
In der Kirche daſelbſt iſt noch ein altar aus den Katholiſchen zeiten, der mit farben und gold ſchoͤn gezieret, und im groſſen fache das Marienbild hat nebſt den worten:
o Coeli Regina, ora pro nobis Deum. zu deren R. iſt Johannes der Taufer, der in der hand ein buch haͤlt, darauf ein lam
lieget, und er zeiget darauf mit fingern. Q 2 Zu
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