Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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265
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265 Fünfter Theil, IL Buch. VIL Kap. Von der Stat Witſtot! 266

in den thurm dieſer Kirche eingeſchlagen und ihn dermaſſen entzuͤndet, daß er bis auf den grund ausgebrannt, auch ein Mann, ſo ret­ten wollen, dabei zu tode gekommen. A. 1716 in dem groſſen brande wurde die Kirche auch verwuͤſtet, if aber unter mildreichen zu­(hub S. K. M. Friedr. Wilhelms 1729 wieder aufgebauet und 1730 eingeweihet worden. Auch iſt der thurm wieder aufge­fuuͤhret und 1733. 27 April der knopf aufge­ſetzet worden, in welchen ſtande er auch noch itzo ſtehet.

VI. Die Inſpectores und Paſtores an dies ſem orte haben ſich etwas ſpaͤter, als in an­dern Maͤrkiſchen Staͤten, angefangen, weil Biſchof Buſſo von Albensleben der Katholi­ſchen religion bis an ſein ende eifrig zuge­than geweſen, und daher ſie ſo viel als er gekonnt erhalten; nachdem er aber A. 1548 verſtorben, fo iſt bald A. 1549 die Eban­geliſche Lehre eingefuͤhret und auf S. Niklas tag in der Pfarrkirche das H. Abendmahl zum erſten mahl unter beiderlei geſtalt gerei­chet worden. A. 1550 auch den andern Pfingſttag Johann Koͤppen Domherr zu Havelberg die lezte meſſe in derſelben gehal­ten, welchem nach zum erſten Ehangeliſchen Prediger und Paſtore eingeſetzet worden D. Mauritius Boͤdiker, welchem gefolget Jo­hann Schulz 1663, zuvor Diaconus zu S. Marien in Gardelegen. S. Gardeleg. Geſch. Vlll. 5. Dieſem M. Heinrich Aci­dalins, hierauf M. Joachim Lift, von wel­cher antrit und ableiben man keine gewiſſe nachricht erhalten: ſein aber beide in dem Concordienbuch zufinden, und wird Aci­

dalius in demſelben Havellenthal, oder viel

mehr Havekenthal genannt: von welcher beraͤnderung des namens in der hiſtorie des Biſchofthums Havelberg mehr wird zuſehen ſein. Naͤhſt demſelben aber iſt M. Erd­ö. Schwarzkopf 1603 berufen worden, 9

ſt. 1636. Deſſen bildnuͤs in lebensgroͤſſe

an dem pfeiler zur linken hand der Kirche, fo nahe vor der kanzel ſtehet, zuſehen, mit fol­genden auf dem raͤhm herum zuleſenden worten: Swartzbopii faciem tibi pingit fir tabella Aſt Suadam& Zelum templa Scholaeque ! ſinant. Spirieus in Domino» Corpus re uieſſeit inanıro Aeterna volitat fama per Ora Lirum. Unten ſtehet: Zu ſchuldiger Ehrenge­daͤchtnuͤs hat dieſes Epitaphium ihrem wohlſehligen Herrn verfertigen und ſet­

zen laſſen Chrifiana Maſculin, feine hinter­bliebene Witwe A. 1638.

Ihm hat gefolget M. Chriſtian Grum­bach, berufen A. 1637, aber bald in dem naͤhſten jahre A. 1638 aa der peſt geſt.

Weiter Joachim Praetorius, berufen A. 1629, 17 Jun. geſt. 1643.

M. Georg Drewenſtaͤt, berufen 1643, 27 Nov. nicht lange hernach aber 1647 nach Lkuͤbek gezogen.

M. Daniel moni, berufen A. 1646, 26 Nov. geſt. 1671.

L Johann George Hofmann, beruf. A. 1672 in feinem 25 jahr und 1674 nach Berlin zu S. Marienkirche berufen worden 1685, Inſpector und Conſiſtorii Aſſeſſor zu Kuͤſtrin 1685, woſelbſt er mio, 5 Okt. verſtorb.

Johann Melchior Stenger aus Er­furt war gebohren 1638. 9 Oktob. berufen A. 1674 und geſtorben A. 1710, 7 Maͤrz,

(alt 71 jahr 5 monate weniger 2 tage. Er hatte auf den Univerſitaͤten Jena, Leipzig, Wittenberg, Erfurt und Straßburg zwölf

jahr gelebet. Wurde Diaconus in Erfurt

1666, von wannen er aber bei anſinnung einer wiederrufungsformul weg⸗ und nach Braunſchweig und ferner nach Hannover, Zelle, Hamburg, Luͤbek, Wismar, Guͤ­ſtrow, Roſtok, um der vornemſten Theolo­gen meinung wegen gehabter ſtreitſachen zu vernehmen, gieng. Endlich ging er nach Ber­lin, woſelbſt er erſt Garniſonprediger, nach 2 jahren aber zum luſpectorat nach Storkow, bon da aber hierher berufen worden.

Nach welchem Hr. Andreas Schmid

Diaconus zu S. Niklas in Berlin zwar bes rufen worden, der auch, weil er ſchon zu­vor hier als Diaconus geſtanden, ſich deſſen nicht ſchlechterdings geweigert, weil ihn aber die Berliniſche Gemeine gerne beibehalten, und deshalb ſich an Ihro Königl. Majeſtaͤt demuͤtigſt gewendet, als iſt er zuruͤk geblieben und darauf

Br. Georg Friedrich Mum, buͤrtig aus Köln an der Spree, den 6 März A. 1711 von Sr. Koͤnigl. Maj. berufen, und den 14 Jun. der Gemeine vorgeſtellet worden, nachdem er zubor A. 1698, 30 Jul. als Diaconus nach Templin in der Ukermark berufen und den 6 Nov. eingefuͤhret, auch ferner A. 1707, 25 Jan. von Allerhoͤchſtge­

dachter Sr. Königl. Majeſtaͤt zum lnſpecto­

re und Paſtore nach Gramzau zuch in der Ukermark berufen, und den 17 Jul. einge. wieſen worden. Er iſt geſt. 1736, 26 Dec. Ihm iſt gefolget Hr. Jaloh Kreuzang,e R 3 ſtga.

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