Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
289
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gen und ſo fe alle rede in der Burſpra­ke edder ſuſt werden geeſcht, ſcholen fe nicht mehr raden handeln und gehöret ſien denne ſo ein Gemeine Borger, ock wedder unß, unſe Kercken edder unſe Nakommen offte den Rath tho Wyſtock nichts tho donde vorthonemende, edder wedderſatig tho weſen. Wyſtock 1488. O Cantate.

Dergleichen begebenheiten mit den Gil­den in der Altmark um eben die zeit und aus eben der urſache vorgegangen, wie wir in den Geſchichten der Altmaͤrkiſchen Staͤte hin und wieder geſehen.

XI. Von den auswärtigen zubehoͤrungen der Stat dem dorfe Rakſtede und andern or­ten iſt albereit VIIL 5. gedacht worden, wel: chem hier beizufügen, daß der Magiſtrat auch die Koͤtzerheide um vorgedachte zeit erkauft, auch darauf das Daberburghaus und War­te daſelbſt von ſteinen aufbauen laſſen.

Selbige Dabherburg iſt eine halbe meile vor der Stat vor der Witſtokker heide gele­gen, alwo der heidereiter, ſo auf die Stat­heide achtung hat, wohnet. Es iſt hier auch eine Schaͤf⸗ und Meierei dem Rahthauſe ge­hoͤrig vorhanden geweſen, welche aber ver­möge Koͤnigl. allergnaͤdigſter beſtaͤtigung de dato Koͤln, den 23 Jun. 1712 hinter der heide auf eine wuͤſte zur Daberburg gehoͤri­gen breite verſetzet worden, und zwar zudem ende, damit man in der huͤtung aus dem gedraͤnge komme, und die Buͤrgerſchaft fuͤr ihr vieh deſto mehr und bequemere weide ha­ben möge.

Der Roſenplan iſt ein ebener und mit linden beſezter platz, einen morgen landes groß, und weil er nahe an dem Graͤper tho­re lieget, ſehr bequem die militz in waffen zu uͤben. Die linden auf dem Roſenplan ſein alle weggeſchaffet, und die lezte groſſe durch den groſſen ſturm den 1 Dec. 1747 umge­worfen.

Weil auch unweit davon im ſchiesgraben das Schützenhaus, und auf dem wall das zwiſchen 4 linden zwei ſtok hoch aufgeführte und mit lindenzweigen durchflochtene Lin­denhaus, in einer mit iungen linden, et chen und andern gebuͤſche verſehenen gegend ſich befinden, woſelbſt auch die nachtigallen ſich in dem fruͤhling fleißig hören laſſen; ans bei an dem fus des walles die Doſſe vorbei fleuſt, und die daran liegende gaͤrten frucht­bar machet: ſo iſt dieſe gegend vor andern ſehr anmuhtig und angenehm. Welchem noch V. Theil der Maͤrk. Hiſt.

289 Fünfter Theil, II. Buch. VII.

Kap. Von der Stat Wilſtok 250

anzufügen was von dem urſprung dieſes Ro­ſenplans erzehlet wird: daß ſich einsmahls etliche Buͤrgerfrauen und jungfern in den Pfingſttagen bor dem Graͤper thore zur lin­ken hand am damm, wo die ſo genannte Sagekuhle iſt, mit tanzen ergöͤtzet, Biſchof Konrad aber ungefähr dazu wäre geritten gekommen, und gefraget, ob ſie dann kei­nen andern und beſſern platz zum tanzen haͤt­ten? dieſe aber mit nein geantwortet, haͤtte er ihnen ſeine gegenuͤber liegende breite alkers gezeiget, und darauf befohlen, daß eine iunge Buͤrgersfrau auf derſelben einen platz in die ruͤnde ablaufen muͤſſen, welchen er hernach abfluͤgen laſſen, und der Stat zum Noſenplan geſchenket.* Die Hottenburg liegt vor dem Kyritzer thore und iſt zu Biſchof Wedigo zeiten ver­muhtlich wegen damahliger ſtreitigkeiten und fehden ſonderlich mit den Meklenburgern er­bauet, auch die Landwehre aufgeworfen worden.

XII. Unter den ſonderbahren Geſchich­ten dieſes orts iſt, das. 1442. 2 nach Lae­tare das Eventual huldigungsrecht zwiſchen Brandenburg und Meklenburg allhier zu Witſtok beſtaͤtiget worden. Der Biſchof Wedigo hat mit Herzog Ulrich von Meklen­burg wegen der graͤnzen viel zuſtreiten ge­habt, und hat dieſer einſt, um den Wredenhagenſchen brand zuraͤchen, Witſtok angeſtekt und den Biſchof heraus gefodert, wobon in den Stifthabelberg. Geſchichten ein mehres. Mit den Freiherren von Put liz hat es auch manchmahl was geſetzet und iſt Kaſp. Ganszu Putliſt, Bernds von Pleſ­fen 2c. welche einſt auch bon den Burgern ges fangen worden. Ihre urphede iſt beim Ludwig Rel. T. IX. L. Ill. ſ. 322. zuleſen: ingl. in des Secr. Steins Epitome in Hrn. Ků­ſters Coll. XIII. St. n. IV. ſ 108, woſeſhſt ſ. 110. auch Herm. Brunnens urphede zule ſen, welche er um gleicher urſache abſchwe­ren muͤſſen. vergl. oben J. K. IX. 5. 13. Inſbonderheit aber wird der aufſtaund, wel­chen die Buͤrgerſchaft im jahr 1479 wieder Biſchof Wedigen erreget, zugedenken ſein, womit es dieſe Beſchaffenheit gehabt. Es hatte nemlich Hermann Biſchofs Wedigo Suffraganeus, E. Raht und Burgerſchaft zugemuhtet, daß ſie dem Biſchof den Vor­kauf und Jus Protimiſeos an allen liegenden gründen laſſen ſolten, inſonderheit aber eis nen geſchmak an denen Waſſermuͤhlen zuha­ben. Welches, weil es in der Stat

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