Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
291
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az Finfter Theil,. Buch. Vn Kap. Von det Stat Wick a2

ein groſſes aufſehen gegeben, und allerhand reden und argwohn daraus entſtanden, als ob der Biſchof gemeinet beides der Stat und Buͤrgerſchaft haͤuſer und andere liegende gůͤ­ter an ſich zuziehen: ſo iſt endlich die ſa­che zu einem oͤffentlichen aufſtande ausgebro­chen, und ſein die Einwohner an einem mor­gen jung und alt, klein und groß, mit ih­ren gewehren der Burg zugelaufen, in mei­nung ſolche zuerſteigen und zuſtuͤrmen. Es hat aber ein Hauptmann vom thorhauſe an der brüffen den Bürgern zugerufen: lieben Buͤrger bedenket was ihr thut, verloh­ren leib und hluht; wodurch die Bürger abgeſchrekket, der Biſchof aber darüber hef­tig entruͤſtet worden, und von der Platten­burg und andern hauͤſern alles geſchůͤtze aufs Witſtolkiſche Schlos bringen laſſen, der meinung die Stat in brand zu ſchieſſen. Weil aber der wind ſtets nach der Burg ge­ſtanden: hat er es nicht wagen wollen, aus furcht es moͤchte der brand die Burg ſelbſt ergreiffen. Jedoch ſein in ſolchem tumult einige hauern, ſo das geſchuͤtze hinten auf der Burg uͤber den muͤhlendamm bringen wollen, erſchlagen worden, daruͤber aber auch ein Bürger feiner profeßion ein gold, ſchmiedt geblieben, und iſt nachgehends an dem orte auf dem muͤhlendamm ein ſteinern kreutze aufgerichtet worden. Nachdem nun die erſte hitze borbei geweſen, und der Buͤr­gern eine reue angekommen haben den Bi­ſchof und der Raht, auf zureden eini­ger guten leute, ſich gefallen laſſen Chur­furſt Johann zu Brandenburg zum ſchie­desmann zu erwehlen und, haben einen com­promiſs gemacht, daß ſie an beiden theilen ſich an dem wollten genügen laſſen, was er ſprechen wurde, Der Chur fuͤrſt hat(ich auch A. 1480 in hoher perſon nacher Witſtok er­hoben und die ſache unterſuchet: da dann Joachim Krankfort gerichtsſchoͤppe zu Wit­ſtol, der vorhin Biſchof Conradi Secretarius geweſen, eine vorbitte im nahmen Rahts und Buͤrgerſchaft in einer wohlgeſezten rede bei dem Churfuͤrſten gethan hat: als aher der Churfuͤrſt eine ſchleunige botſchaft bekom­men, daß Ihre Gemahlin einen jungen Prinzen(Wolfgang) zur welt gebohren, ha­

ben ſie ſich eiligſt nach Berlin erhoben, und

iſt bie ſache verſchoben worden his ins jahr 1482, in welchem endlich nach dem Sons tage Exaudi der ausſpruch dahin ergangen. wie die worte in der urkunde lauten:

Ock als ſick de Erniſſe, Upror und twi­dracht tuſchen unſen Fruͤnde hon Havelher­

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ge unde ſinen Underdanen den bon der Moͤllen halben, ,,,. ken wy, dat unſe Fründ von Habelherge alle Moͤllen in und vor Wyſtock belegen mit al. len Nuttunge, thogehoringe und gerechtig heiden als deAuerfte Here hebben und hehol­den ſcholl und dy von Wyſtock, deshalben dat Sie den Biſchop am vorkope der Mol, len verhindert hebben, der Burger ere geld, darumme ſe de Moͤllen gekofft, weder ge­uen, bethalen und uthrichten. Wat auer unſe Fruͤndt von Havelberge den von Wy­ſtock mit buwen der Nygen Moͤlle, an Wiſ­ſen, Acker edder Garden ſchaden dede, ſchall he ſic met den von Wyttſtock gutlick darum verdragen, unde yd mit den Mollen Matten unde Moͤllen fahren one alle for­der beſchwerunge, wu Van Older herkumpt und geholden is, holden und hliuen laten. Deß fick de unſe Frund von Havelberg ge­gen de von Wyſtock alſo erhiedet to ver­ſchrewen., H. Iſt alſo die Stat damahls um alle ihre muͤhlen gekommen, geſtalt denn auch Bi­ſchof Wedego alſo fort A. 1482 die drei wind­muͤhlen, fo auf dem Scharffenberge geſtanden, abbrechen und vor Wilsnak wieder aufbauen laſſen. Er hat auch der Stat alle rechte, gerichte und freiheiten genommen, auch die gilde und gewerke niedergeleget, welche je­doch des Biſchofs nachfolger Buſſo von Al­vensleben A. 1 487 ihnen, wiewohl, was die gewerke belanget, auf gewiſſe maſſe wieder gegeben, wie wir 5. X geſehen.. Von dem ohen X. 5. ſ. 285. gedachten ein­fall des Rahthauſes hat man folgende nach­richt aufhehalten: A. D. Mille ſimo quin­

genteſimo viceſimo ptimo am aben

Hurific. Mariae in ſamlung beyder Raͤde der Stat Wyſtock tuſchen twalffen und enen vel dat Rathuß nedder. Gott fach den framen Herrn wol für, dat he­mand beſchaͤget ward, dat ock den Boͤr­gern en Part wol leff was. n KA. 1539 den 8 Nov. ſein Burgermeiſter und Rahtgberwandte zu Witſtock in ſechs perſonen heſtehende zu dem Biſchof Buſſen von Albenzlehen wegen einer gewiſſen ſache aufs Schlos erfodert worden; als fie aber oben uͤber dem gang zu dem Biſchoͤflichen ge­mach gehen wollen, bricht der gang unter ihnen und fallen ſie alle herunter, wobon Niklas Takke drei wochen hernach geſtor ben. Jakob Hoͤppener halt ſich noch eine zeitlang an einem haken, laͤſt aber endlich aus můdigleit die haͤnde loß und fällt u 9