Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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301
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301 Finfter Theil, Il. Buch. VII.

gluht unbrauchbar: und dieſes muſte die gu­te anſtalten vereiteln. Wann ungluͤk fein ſoll, muß ſich alles ſchikken. Die jahrzahl hat der damahlige Prediger Stokſiſch in dem namen des damaligen ſontags eXaV DI peCCanteM gefunden, auch auf dieſen be­truͤbten vorfall eine predigt gehalten und un­ter dem titul: Feuerpredigt drukken laſſen. Von den wohlthaͤtern, welche damahls der bedrukten Stat und einwohnern beigeſtan­den, werden unter andern geruͤhmet die Stat Perlberg, welche 3 beladene wagen mit le­benz mitteln geſchikket, ein Baron v. Putlitz, Hr. 9. Winterfeld aus Freienſtein, die Ge­nerals von Stille und von Lilien, der Amts mann Borgmann. So iſt auch 1731 zwi­ſchen dem7 und 8 Aug. in des tuchſcherers Senfen hauſe feuer entſtanden, wodurch 17 hauͤſer niedergebrant, 24 aber ſehr beſchaͤdi­get, auch eine dienſtmagd und 2 ſoldaten­kinder von der flamme verzehret worden. Doch haben dieſe feuerſchaden die gute folge ge­habt, daß die Stat gleichſam mit neuen hats fern berjuͤngt, und beſſer wieder hergeſtellet worden. 3

Von Waſſerergieſſungen weiß man auch nichts ſonderliches, als daß A 1709. das waſſer zum Roͤbelſchen thore hinein, und zum Khritziſchen thore hinaus gegangen, und an den muͤhlen, auch theils hauͤſern groſſen

aden gethan.

9 So hat auch A. 1743. 30 Jul. ein faſt 24 ſtunden anhaltender regen die Doſſe und Glinze dergeſtalt aufgetrieben, daß das waſ­fer in das Roͤbelſche thor über den hohen dam gedrungen und den Werder uͤber eine elle tief ins waſſer geſetzet, und an bruͤkken, daͤmmen und mühlen gewaltigen ſchaden gethan.

XV. Peſtzeiten, deren man ſich hier er­innert, ſein geweſen A. 1583, in welcher 584 perſonen geſtorben: wobei erzehlet wird, daß ſich im monat Sept, einer Jonas Ænophi­jus für. einen Medicus ausgegeben, der mit ſeinen mineraliſchen arzeneien die peſt vertreiben wollte, als er aber nur 14 tage in der Stat geweſen, und ihm darauf die kinder abgeſtorben, ſich heimlich dabon ge­macht. Wie auch dieſe ſeuche mit dem ende des jahrs aufgehoͤret, ſo iſt den ‚2 nach H. drei koͤnige des folgenden jahres ein dankfeſt gehalten worden mit erklauͤhrung des zo pſalms und anderer gebrauche.

A. 1610 fein von dem monat Auguſt an bis zum ende des jahres verſtorben 8385 men­ſchen, hergegen aber A. 1611. 75 paar ge­trauet worden.

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Kap. Von der Stat Witſtok. 302

A. 1636 ſein nach geſchehener ſchlacht im monat Okt. Nov. Dec. 101 an der peſte ges ſtorben, und in allen daſſelbe jahr durch 305.

A. 1638 fein beſage kirchenbuchs an der peſte und andern krankheiten geſtorben und mit dem gelauͤte begraben 739, ohne gelauͤ­te 860. An der peſt ſein auch alle 3 predi­diger und zwar faſt in einer ſtunde geſtor­ben, auch alle 3 mitten in der Kirche gegen der kanzel beigeſetzet worden.

XVI. Unter den merkwuͤrdigkeiten der zu der Witſtokliſchen Inſpection gehörigen doͤr­fer iſt, daß A. 1696 den 23 Febr. gegen abend zu groß Haſelow ein feuer ausgekom­men, welches das ganze dorf in die aſche ge­leget, dergeſtalt, daß nur ein einziger hof ſtehen geblieben, die Kirche auch kaum koͤn­nen gerettet werden.

Zu Schweinrich hat A. 15684 eines bauers Achim oder Jochim Zadrians ehefrau zwei kinder gehohren, fo mit den bauͤchen zus zuſammen gewachſen geweſen und gehoͤren nach dem lll. Th. Ill. K. XXXIV. 5. ſ. 849.

Das merkwuͤrdigſte iſt, daß dieſe frau 2 mahl

dergleichen misgebuhrt ans licht gebracht.

Von einer misgeburt zu Dannenwald ſ. Ill. Th. III. K. XXXIV. 5 Ill. n. ſ. 873.

Von einem ungemeinen groſſen mann von Satzke buͤrtig, den Churf. Joachim IL deßhalb zu ſeinem trabanten beſtellet, und den mann ſpotsweiſe den kleinen Michel genannt, iſt in dem J. Th. XI. K. X S. ſ. 279 mit mehren gedacht worden.

Von der ſo genannten Wundereiche, auf der wuͤſten feldmark Ganzow nahe an Satz­ke gelegen, iſt in dem Ill. Th. IIl. K. XX. 5. ſ. 744. weitlauͤftig gehandelt worden.

Man will auch nicht vorbei gehen die won vielen jahren her übliche wunderliche einthei­lung oder vielmehr benennung des dorfs Satzke. Indem man ein theil deſſelben Egypten, das andere das land Canaan, nnd das dritte Satzke abſonderlich zunen­nen pfleget. Egypten wird dieienige riege geheiſſen, wo der Prediger wohnet, und er­zehlet man von einem Prediger dieſes orts Iſrael Engelhard aus Oeſterreich huͤrtig, fo vor etwa 6o jahren gelebet, daß weil er ſich gerne verändert, und lieber geſehen haͤt­te, eine beſſere ſtelle irgendwo zu bekommen, er zu ſagen geyfleget, Gott würde endlich Iſrael aus Egypten führen. Welches aber doch nicht eingetroffen, ſondern der gu­te mann hat hier bleiben, und ſein leben en­digen muͤſſen, und iſt A. 1660 geſtorben.

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