Zeitschrift 
Potsdamer Jahresschau
Seite
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wert, Treppenaufgänge mit und ohne Geländer, verwitterte Walmdächer unter dem grünen Mantel dichter Kaftanien,{chiefe Häuschen, Heinfte Quartiere, böfes VYflafter wechfelnd mit Sand und Gras, Freuzg und quer und alles durcheinander, in Windungen, Lbergig, talabwärts, einfach und Doch reich fo zeigt fich das Gewirr der Gäßchen in Alt-Werder. Um Mühlenberg, Pfarrgartenftraße, Fifcherfiraße, Kirchweg, das find ein paar fhmale Verkehrsadern, die für Kraftfahrzeuge Kaum vers boten zu werden brauchen. Und alle diefe Wege führen auf die Höhe der evangelifchen Kirche, neben der die fiaatserhaltenden Gebäude der Polizei, des Standesamt$ und des Umtsgerichts ihr ernftes Kleeblatt gepflanzt haben,

E8 gibt unzählige Eigenarten, Nur einige Zuderperlen mögen einem Befucher Hinweis fein.

Die Konditorei von Beerbaum ift durch ihre Baumkuchen eine Feine Berühmtheit, Nicht jeder Saft wird es wiffen, daß zwifchen den Schießfcheiben einHagemeifter hängt, Der alte Profeffor, der auch auf der SInfel wohnt, hat ein großes Neklamebild in SI gefchaffen, das auf Havelfeerofen einen gewaltigen Baumkuchen zeigt, während im Hintergrunde die Silhouette der Infelftadt fanft verdämmert. DYder die Einz fahrtsbogen zum Hofe des Hotel zum alten Frigen,

Hier fehlen nur Lazsaronis A und gefpannte Wäfche, und ZZ niemand wird mehr an z I| Werder in der Mark denken, ZZ Da hat ein P. H. in die

Faffade feines Haufes in

der Fifcherfiraße anno 1759

ein Schildchen eingemauert

mit einem pausbäckigen

Engel, der einen frommen

Spruch bewahrt, Die jeßige

Befigerin meinte, daßman

{fo etwas nicht abmachen

follte, da es Glück brächte,

Nun auf folche Idee, ein

intereffantes Kulturgut zu

vernichten, würden wohl

gottlob nur wenige Fommen.

Gern hätte man etwas Ge:

{chichtliches erfahren, und

froher Erwartung ging zu

dem greifen Bäckermeifter,

deffen Wiege in Ddiefem

Haufe fand. Das einzig

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