Heft 
(2003) 7
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soziologischen der Theorie im engeren Sinne be­schäftigen und solche Seminare, die ältere oder neue­re Gesellschaftsdeutungen thematisieren. Zwei ent­sprechende Leistungsscheine sowie eine mündliche Prüfung sind im Hauptstudium obligatorisch.( Im Kolloquium können fortgeschrittene Studierende, Doktoranden und Doktorandinnen eigene Arbeiten und gemeinsam interessierende übergreifende The­men diskutieren.

Zu b) Methoden der empirischen Sozialforschung Die Methodenausbildung wird im Hauptstudium mit vertiefenden Veranstaltungen fortgesetzt. Sie können wahlweise im Bereich der quantitativen oder der qualitativen Methoden absolviert werden. Im Bereich der quantitativen Methoden werden zur Vertiefung der im Grundstudium erworbenen Kenntnisse weitere Seminare zu multivariaten Modellen sozialwissen­schaftlicher Datenanalyse( z. B. Strukturgleichungs­modelle, dimensionale Analyse und Typenbildung oder fortgeschrittene Modellbildung für nichtmetri­sche Daten) angeboten. In Seminaren zur angewand­ten Sozialforschung werden die Modelle und Metho­den der empirischen Sozialforschung jeweils für einen spezifischen thematischen Schwerpunkt einge­setzt und reflektiert.

Zu c) Sozialstrukturanalyse

Im Hauptstudium muss mindestens ein Seminar zu speziellen Problemen der Sozialstruktur und ein wei­teres Seminar zu Problemen des internationalen Ver­gleichs von Sozialstrukturen mit Leistungsschein absolviert werden. Dazu gehören z. B. soziale Lagen, Lebensstile und Milieus, Habitus und Mentalitäten oder Prozesse der Pluralisierung und Individualisie­rung, aber auch Prozesse des Wertewandels, der strukturellen Differenzierung, der sozialstrukturellen Verankerung von Parteien usw.

Zu d) Soziologie der Geschlechterverhältnisse Zur Spezialisierung werden im Hauptstudium Semi­nare und Kolloquien angeboten, in denen im Grund­studium erworbene Kenntnisse vertieft und erweitert werden. Die Lehrangebote gliedern sich in drei the­matische Felder:

( a) Vergeschlechtlichungsprozesse in soziologi­scher und transdisziplinärer Perspektive

( b) Theorien und Methoden in der Frauen- und Geschlechterforschung

( c) Reflexion geschlechterpolitischer Interventio­nen und können je nach Interesse ausgewählt werden.

Eine spezifische Akzentsetzung bilden im Hauptstu­dium transdisziplinär konzipierte Lehrangebote, die die Kategorie Geschlecht" bzw. die Analyse von Geschlechterverhältnissen im Schnittpunkt verschie­

dener Disziplinen thematisieren und Transdis­ziplinarität als ein erkenntniskritisches Instrument einsetzen.

Zu e) Organisations- und Verwaltungssoziologie Im Hauptstudium werden Einsichten in theoreti­sche Hauptströmungen der Organisationssoziolo­gie vertieft und in ihrer Relevanz für konkrete Organisationen in Wirtschaft und Verwaltung analysiert. Die Seminare verfolgen das Ziel, an­hand von Texten und empirischen Fallstudien mit theoretischen, methodischen und praktischen Problemen der Organisationssoziologie, empiri­schen Organisationsanalyse und vergleichenden Organisationsforschung vertraut zu machen. Die disziplinäre Sicht auf Organisationen wird insbe­sondere in den Feldern konkreter Organisationen, wie Verwaltungen und Unternehmen, Anschluss­stellen zur Verwaltungswissenschaft und Be­triebswirtschaftslehre verdeutlichen und so einer berufsfeldbezogenen Orientierung des Studiums Rechnung tragen.

Zu f) Umweltsoziologie

Die Forderung nach einer Nachhaltigen Entwick­lung stellt seit dem UNCED- Gipfel in Rio de Janeiro 1992 der neue Rahmen des globalen um­welt- und entwicklungspolitischen Diskurses dar. Der Schwerpunkt soll eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf dieses inter- und transdisziplinäre Feld werfen. Besondere Schwerpunkte sind:

1) Gesellschaft, Energiesysteme und technologi­scher Wandel;

2) Lebensstildynamik und Nachhaltigkeit;

3) Vulnerabilität, Adaptionspotenzial und Mana­gement.

Umweltökonomische und umweltsoziologische Fragestellungen werden dabei häufig, aber nicht ausschließlich angeschnitten- dem Querschnitts­Charakter des Nachhaltigkeits- Themas gemäß. Die vermittelte Methodenkompetenz des Schwer­punkts bezieht sich- je nach Einzelveranstaltung - auf umwelt- und ressourcenökonomische Ansät­ze( u.a. soziale Dilemmata), ökonomische und sozio- ökonomischer integrierte Modellierung Prozesse, qualitative sozialwissenschaftliche For­schung sowie Datenanalyse und Szenariobildung.

Das Gebiet ,, Umwelt und Nachhaltigkeit" wird in enger Kooperation mit dem Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung( PIK) angeboten.

Zu g) Familien- und Jugendsoziologie Zur Spezialisierung im Hauptstudium werden Lehrveranstaltungen im Bereich der Familien- und Jugendsoziologie angeboten, die einerseits einen Überblick zu theoretischen Ansätzen und Metho­

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