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Das Hügelgräberfeld von Seddin.
Wie inl vorstehenden Artikel erwähnt, befand sich in der Nähe des Königsgrabes ein Hügelgräberfeld, das auch zeitlich und inhaltlich zu den Königsgräbern gehört. Das Md gehört den Herren Henning und Wickbold, Seddin. Beide gestatteten bereitwilligst die Untersuchungen der Hügel, die zuin größten Teil schon abgetragen, zum Teil noch abgetragen werden sollten. Die Ergebnisse der Ausgrabungen sollen erst später mit Abbildungen veröffentlicht werden. In einem Hügel befanden sich 8 Gräber. Alle Gefäße waren zerdrückt, und es hat viele Arbeit gekostet, sie wieder zusammenzusetzen. Die wissenschaftliche Ausbeute ist aber derart, das; neue Aufschlüsse über die Zeitstellung des Königsgrabes gewonnen sind, lieber das Alter des Königsgrabes waren zwei Ansichten verbreitet. Eine vertrat Dr. Kiekebusch vom Museum der Stadtgemeinde Berlin (Märkisches Museum), der der Ansicht war, das Grab gehöre in die -l. Periode der Bronzezeit, d. h. 1200—1000 v. Ehr. Geb. Die andere Ansicht vertrat Universitätsprofessor Dr. Kossinna, der die 5. Periode für das Grab in Anspruch nahm (d. I. 1000—800 v. Ehr.) und sogar in den letzten Teil der Periode um 800 v. Ehr. das Grab ansetzte. Nach den neueren Grabungen gehört das Grab wie die anderen Gräber auch tatsächlich in die 6. und sogar in 0. Periode der Bronzezeit. Sogar 8 Bestattungen ans der vollen Eisenzeit fanden sich. Damit kommt nun für die Gräber die Zeit von 000—400 v. Ehr. in Betracht. Ein Ergebnis, das großen Wert besitzt für die Zeitbestimmung anderer Funde. Wie kommt nun überhaupt eine Zeitbestimmung zustande'k Man findet manchmal mit Sachen aus unserer Gegend ägyptische Gegenstände oder griechische zusammen. Die alten Aegypter hatten Zeitrechnung bis 2000 v. Ehr. Durch Vergleiche nun mit diesen Sachen, die bei den nnserigen sich finden, kann man auch für unsere Fundstücke das absolute Alter feststellen und durch neue Vergleiche untereinander wird daun auch für neue Gegenstände wieder das Alter festgesetzt. Man sieht also daraus, wie große Arbeit nötig ist, um nur einige, uns selbstverständlich dünkende Zahlen festzustellen. Daher sollte auch jeder das Gefühl haben, was ich finde sind Sachen, die durch ihr ehrwürdiges Alter geheiligt sind und auch der Allgemeinheit zugute kommen müssen. Den beiden Schenkern der Hügel Herren Henning und Wickbold sowie den Lehrern Herren Schröder und Schreiber, Seddin, sage ich auch an dieser Stelle für ihre Bemühungen den besten Dank des Museums.
Paul Quente.
Aus der Vereinstätigkeit.
Unsere Mitgliederzahl hat sich seit dem Erscheinen des 1. Heftes der Mitteilungen ständig vermehrt, dank des erfolgreichen Werbens verschiedener Pfleger. Besonders sind da durch ihre Tätigkeit hervorgetreten die Lehrer Herren Fahren- Holz-Nettelbeck, Schlecht-Mertensdorf, Rausch-Redlin b. Stepenitz und unser schon seit Gründung des Vereins tätiges Mitglied Herr Lehrer Vetter-Pritzwak. Auch unter den Landwirten haben viele sehr zur Förderung des Vereins beigetragen. Hauptsächlich sind da zu nennen die Herren Erich Schulz-Kuhbier und Otto Wolff-Porep und Förster Koch-Burghof-Putlitz. Daß unsere Mitgliederzahl auf 475 angewachsen, also um 125 vermehrt worden ist, das haben wir vor allem den vorher genannten Herren zu danken. Ueberhaupt fand ich in Porep und Mertensdorf, ebenso Kuhbier ein solches Entgegenkommen für die Bestrebungen des Vereins, daß ich es besonders dankend erwähnen muß. Sind doch in