in der Ostprignitz und kain von dort im Jahre 1887 nach Hamburg an eine Mädchenschule. Hamburg wurde seine zweite Heimat, in der er bis zu seinem Tode verblieb. Aber weite Reisen führten ihn durch ganz Deutschland, ja, bis nach Istrien und Dalmatien, vor allein aber kehrte er immer wieder nach der Prignitz zurück, die zu seinem Hauptsammelgebiet wurde, sodaß das kleine Dörfchen Triglitz weit in der wissenschaftlichen Welt bekannt geworden ist. Das naturwissenschaftliche und Sammelinteresse Otto Jaaps hat sich in seiner langen Lebensarbeit verschiedenen Gebieten zugewandt. Veröffentlichungen, die für die Prignitz von besonderen! Interesse sind, sind 1. Ueberpflanzen auf den Kopfweiden bei Triglitz, 2. Gefäßpflanzenflora der nördlichen Prignitz, 8. Beitrag zur Moosflora der nördlichen Prignitz, 4. Gin Verzeichnis der bei Triglitz gefundenen Flechten. Ein Hauptforschungsgebiet waren lange Zeit für Jaap die Pilze. Auch hier hat er feine ersten umfaßenden Sammlungen in der Prignitz zusammengestellt und eine große Anzahl neuer Arten beschrieben. Auch über die Pilzflora von Putlitz lieferte Jaap Beiträge. Endlich wandte der Gelehrte sich von den Pflanzen zu den Parasiten, und beschäftigte sich vorzugsweise mit Schildläusen und Gallen. Auch hier war die Prignitz seine Hauptfundstätte. Erst in den letzten Jahren seines Lebens — seit 1912 war Jaap in den Ruhestand getreten und konnte sich, soweit sein schweres Herzleiden es erlaubte, ganz seiner Wissenschaft widmen — wandte der Gelehrte sein Interesse den Käfern zu. Auch diesmal wieder erhielt die Prignitz den Vorzug vor anderen Gebieten, und so entstand die wunderbare Sammlung, die ganz zu vollenden ihm leider nicht mehr vergönnt war. „Stur noch zwei Jahre", soll er oft ahnungsvoll gesagt haben, „dann könnt ich sie fertigstellen". Er wußte, daß er ein dem Tode geweihter Mann war. Im August 1921 übergab er eiu Verzeichnis seiner Fundstücke von der Umgebung von Reichenhall einem Kollegen mit der Bitte, es zu veröffentlichen, da er Wohl selbst nicht mehr dazu kommen werde. Aber dieses Bewußtsein spornte ihn nur an, seine Kräfte bis zuletzt für seine Arbeit einzusetzen. Ihm haben der Lohn und die Anerkennung, die der bescheidene Mann nicht begehrte, nicht gefehlt. Im Herbst 1921 wurde er zum Ehrenmitgliede des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg ernannt. Von verschiedenen Forschern sind die von ihm gesammelten und ihnen zur Verfügung gestellten neuen Arten mit dem Artnamen äuapii oder öuupiana benannt worden Bei seinem am 14. März 1922 erfolgten Tode sind in allen Fachblättern ehrende Nachrufe veröffentlicht worden. Die Zahl der während seiner Lebenszeit von ihm für diese Blätter gelieferten Beitrüge betrug 50.
Otto Jaap war seit dem Bestehen des Museumsvereins unser treues Mit-. glied. Wie sehr er die Arbeit unseres Heimatmuseums schätzte, hat er am besten durch sein Vermächtnis an uns bewiesen. Wir wollen uns des Vertrauens, das daraus spricht, würdig erweisen. Sobald wie tunlich soll für eine gute Aufstellung der Sammlung Sorge getragen werden und der Name und das Andenken des großherzigen Stifters sollen bei uns lebendig erhalten bleiben. Liegt doch in solcher Arbeit auch ein Zeugnis für die Persönlichkeit, die darum vorbildlich wirken kann, vor allem auch auf unsere Jugend. A. v. Auerswald.
Aus der Museumsarbeit und dem Vereinsleben.
Auf der Generalversammlung von: 8. Juli 1928 unseres Museumsvereins wurde Statutenänderung beschlossen, die sich in der Hauptsache auf das Verhältnis des Vereins zur Stiftsverwaltung, die die Museumsarbeit als eineu Teil ihrer Liebesarbeit anerkannte, bezog. Der wichtigste Abschnitt lautet:
„Das Stift hat dem Verein die Zusicherung gegeben, die von dem Gründer als „Heimatmuseum" bezeichneten Sammlungen im Stiftsgebüude dauernd, solange das Stift besteht, sachgemäß aufzubewahren, geordnet aufznstellen und der Besichtigung darzubieten. Es hat ferner zugesichert, auf Vennehrung der