41
Vaters Wodan, dessen Name ursprünglich „Wind" oder „Weher" bedeutet (Indisch Valn — Wind). Im Jul- und Vorjul- oder Windmonat (November), wenn die Stürme über das Land brausten, zog der Wind- oder Atemgott, der Wot—an, Wot—in, Od—in, durch die Lüfte. Diesem Odin war die oct-il- oder oä-nl- Rune heilig (Abb. 71), was soviel wie „Atem (Odem) oder Leben" bedeutet. Das altnordische Wort ottml oder oäal besagt auch noch Gut, Besitz, so daß die zu dem Jahresabschnitt vor dem Julfest gehörige Odalsrune die doppelte Sinngebung von Atem, Leben und Besitz, Land, hatte. Heute lebt diese Bedeutung fort in dem Wort „Adebar — Odebar — der Lebensträger", (Vergl. bar — börn, heben, tragen; der Küchenbord, an Bord, die Magdeburger Börde usw.!), zum andern in edel, Adel (der „etkelinA, OcialinA"), Allod, Kleinod. Wie die Flachspuppen oder -knoten heutzutage noch wie Abb. 71 zusammengeknotet werden, so entstand die oä-Rune auch durch Zusammenbinden der malkreuzgelegten I-Rune. Die Odalsrune leitete ihren Ursprung aus dem urgewesenen Jahreszeichen des Kreises ab, ebenso ging auch die mZ- oder Zeugungsrune auf den letzten Jahrkreisabschnitt mit seinem Todes- und zugleich Lebensmythos zurück. Das neue Leben, die Auferstehung, wurde durch die Verbindung von „Himmel und Erde", der „kosmischen Gattung" dargestellt:' Abb. 7 m. Das „Herz der Mutter Erde" gehört ebenfalls hierher als sinnfälliges Zeichen. Den Wortstamm inZ (— abstammend, gezeugt von) treffen wir in der Gegenwart noch in vielen Geschlechternamen an, desgleichen in Ortsnamen auf in (gen), Anzeichen von germanischer Siedlung.
Abb. 3: mit geschützten Vögeln lind Bäumen; winterrnne, Menschzeichen mit Jahresrune,
Abb. 4 : mit kerbverziertem Sechsstern in der Jahreshälfte mit Welten- oder Lebensbaum.
Abb. 5: Zeichen auf Ellen: Jahresshmbol, Mitt-
— Mangelbrett mit Zeichenznsammenstellung.
Andere Verzierungen an Spinnrockenaufsätzen führen uns weiter hinein in die nordisch-germanische Weltanschauung. So