Heft 
(2022) 29
Seite
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Litzbarski, Borchert& Watzke: 30 Jahre Förderverein Großtrappenschutz e. V.

< 20% des Bedarfs

> 100% des Bedarfs

4,0 Ex./Falle/Tag

21,5 Ex/ Balle/ Tag

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Abb. 2: Auf Getreideflächen mit Pestizideinsatz liegt die Aktivitätsdichte der Arthropoden am Boden weit unter dem Wert( 12 Ex./Falle/Tag), der für eine erfolgreiche Entwicklung der Trappenküken nötig ist.

On cereal crops where pesticides are used, the activity density of arthropods s on the ground is well below the value( 12 indi­viduals/ trap/ day) required for the successful development of bustard chicks.

nutzung in den Schongebieten gefordert. Das MLFN sicherte Unterstützung zu.

1988 bewilligte das MLFN nach zwei Jahren Vor­arbeiten, die mit weiteren Untersuchungsergebnissen aus der Naturschutzstation Buckow untersetzt wur­den( LITZBARSKI et al. 1987, 1988), eine naturschutz­orientierte Nutzung von je 1.000 ha Grünland in den Großtrappenschongebieten Belziger Landschaftswie­sen und Havelländisches Luch sowie für Feuchtwie­sen an der Unteren Havel . Die SED - Bezirksleitung in Potsdam widersprach dem MLFN und genehmigte für den Großtrappenschutz in den Belziger Land­schaftswiesen nur 600 ha Grünland. Diese ersten Extensivierungen beinhalteten ein Verbot von Grün­landumbruch und Neuansaaten, die Halbierung der Düngung, eine niedermoorschonende Wasserhaltung und eine späte erste Mahd. Außerdem wurden in bei­den Trappenschongebieten je 1% der Ackerflächen ( 53 und 63 ha) für Brache- und Blühstreifen freigege­

ben. Zur Entschädigung der Landwirtschaftsbetriebe wurden 1.000 DDR - Mark/ ha bereitgestellt. In der damaligen DDR , die bestrebt war, sich von Lebens­mittelimporten unabhängig zu machen, waren diese Maßnahmen zum Naturschutz auf landwirtschaftli­chen Flächen ein beachtlicher Erfolg.

Das durch die intensive Saatgraswirtschaft und starke Entwässerung nachhaltig zerstörte Niedermoorgrün­land( MUNDEL 1976, Succow 1986) sollte schrittweise renaturiert werden( LITZBARSKI et al. 1988).

1990/91 nach der Wiedervereinigung Deutsch­ lands gaben Besucherinnen und Besucher aus den alten Bundesländern mit langjährigen Erfahrungen im ehrenamtlichen und behördlichen Naturschutz übereinstimmend die Empfehlung, nicht auf die Ein­gliederung der Naturschutzstation in eine Behörde zu warten, sondern das Schutzprojekt in Form eines Ver­eins fortzusetzen. Sie gaben zu bedenken, dass eine Behörde den Naturschutz nur noch verwalten", aber