Heft 
(2022) 29
Seite
128
Einzelbild herunterladen

128 Otis 29(2022) Zur Nachkontrolle zwischen 16:00 Uhr und 16:35 Uhr bei weiterhin bedecktem Wetter, fraß sie eben­falls an den Knödeln. Kurz vor Dunkelheit zog sie sich in die angrenzende Hecke zurück. Am 31.01. von 08:30 Uhr bis 10:30 Uhr(Kont­rolle mit H. Michaelis) bei-7°C und Sonnenschein fraß die Klappergrasmücke hauptsächlich an den Futterknödeln. Zwischenzeitlich nahm sie auch un­ter der Sonnenblumenkernfütterung Reste aus dem Schnee auf. Vor den größeren Sperlingen flüchtete sie, wenn diese dort auftauchten. Bei Störungen(z. B. Spaziergänger auf dem Weg direkt hinter der He­cke) und auch sonst in unregelmäßigen Abständen erfolgten Flüge durch diesen und den angrenzen­den Garten aus nicht direkt erkennbaren Anlässen. Die dort sich unter anderem befindlichen dichten Nadelgehölze dienten sehr wahrscheinlich auch für die Übernachtung. Am Nachmittag zwischen 15:40 Uhr und 16:32 Uhr wurde die Klappergrasmücke erneut beobachtet. Dabei nahm sie auch Nahrung (vermutlich Kleininsekten) aus der Rinde des schon sehr alten Pflaumenbaumes auf, der sich in direkter Sonneneinstrahlung befand. Mindestens vier Mal wurde beobachtet, dass Blaumeisen- die inzwischen ebenfalls von den Knödeln fraßen- von der Grasmü­cke vertrieben wurden. Dazu kam sie teilweise extra aus der Hecke geflogen. Am 01.02.2021 zwischen 09:30 Uhr und 11:30 Uhr wurde bei heiterem Wetter und-8 °C gemeinsam mit T. Schneider und R. Adelhöfer die weitere Be­obachtung fortgesetzt. Um die optisch nicht zu klärende Frage nach einer eventuellen östlichen Unterart beantworten zu können, war der Fang des Vogels erforderlich und wurde im Anschluss an die Nahrungsaufnahme mit einem Netz gefangen. Die Klappergrasmücke erhielt den Ring der Beringungs­zentrale Hiddensee ZI 46708, wurde vermessen (Flügellänge 68 mm) und fotografiert. Abschließend wurde eine Federprobe zum Zwecke der genetischen Untersuchung entnommen. Bei der Beobachtung zwischen 15:40 Uhr und 16:30 Uhr zeigte sich die Grasmücke unbeeindruckt von den Strapazen am Vormittag, nahm Nahrung auf und saß zwischen­durch in der Hecke. Am 02.02.2021 wurde die Grasmücke nach ei­nem Wetterwechsel bei regnerischen 2 °C vormittags an der Fütterung gesehen, am 03.02.2021 konnte keine Kontrolle erfolgen. Bei Dauerregen und 6°C wurde die Klappergras­mücke letztmalig am 04.02.2021 um 10:05 Uhr an der Fütterung beobachtet. In den folgenden Tagen nach erneutem stürmischem Wetterwechsel mit nachfolgendem strengen Frost wurde der Vogel nicht mehr im Garten festgestellt. Abb. 1: Klappergrasmücke im Winteraspekt – ein ungewöhnlicher Anblick. An uncommon wintry view of a Lesser Whitethroat. Foto: T. Nowatzki.