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38 Arten gelten als stark gefährdet( Kategorie 2) und gefährdet( Kategorie 3). Darunter befinden sich solche ehemaligen„ Allerweltsvögel" wie Dohle, Haubenlerche, Turteltaube, Uferschwalbe und Zwergtaucher. Das kennzeichnet die sehr bedenkliche Situation etlicher Brutvögel, deren Lebensbedingungen sich vor allem durch die Landschaftsveränderungen und die Intensivieder Landwirtschaft verschlechtert haben. Im
rung
5.2 Erfolge im Vogelschutz
Neben den in Brandenburg zu registrierenden Bestandseinbußen etlicher Vogelarten, bis hin zum vollständigen Erlöschen, kann man durchaus Erfolge bei der Stabilisierung, Vergrößerung der Bestände oder sogar Wiederansiedlung von Arten im Land als„ Erfolgsgeschichten“ des Naturschutzes verzeichnen. Dazu gehören die von Seeadler, Fischadler, Kranich und auch der Groẞtrappe.
Die Teilpopulation des Seeadlers ist seit den 1970er Jahren kontinuierlich gewachsen. Während FEILER( in RUTSCHKE 1983) für das Ende des 19. Jahrhundert das fast völlige Verschwinden aus Brandenburg beklagt, erfolgte ab den 1920er und 1930er Jahren eine leichte Zunahme, und für die 1970er werden sogar wieder 22-25 Brutpaare benannt. HAUFF( 1998) schätzt den Bestand für 1980 auf 30 BP, zu Beginn des dritten Jahrtausends sogar auf knapp 100 Reviere. Um 2016 waren es etwa 190 Reviere( RYSLAVY et al. 2019). Ursachen für diese positive Entwicklung sind vor allem die intensiven Schutzbemühungen mit Ausschließen
Otis 30( 2023) Sonderheft
Vordergrund dürften dabei Nistplatzverlust und Nahrungsmangel stehen. Da durch eine gezielte und vernünftige Politik solche Ursachen zurückgedrängt werden könnten, erscheint eine Umkehr der Trends möglich zu sein. Das setzt allerdings voraus, dass die verfehlte Förderpolitik der Landwirtschaft strikt ausgesetzt wird und dass Bemühungen zur naturverträglichen Landwirtschaft
unterstützt werden.
von Störungen und das günstige Nahrungsangebot in der Gewässerlandschaft sowie die erhöhte Reproduktion nach Verbot etlicher Umweltgifte in der Landwirtschaft.
Eine vergleichbare Entwicklung zeichnet sich mit deutlich höheren Bestandszahlen beim Fischadler ab. Die Art brütet gegenwärtig wieder in fast allen Landesteilen, nachdem um 1970 ein Tiefstand erreicht worden war( 30-35 BP, FEILER 1970). Vor allem ab der Jahrtausendwende wuchs die Teilpopulation in Brandenburg dann auf rund 380 Brutpaare 2015/16 an( RYSLAVY et al. 2019).
Vielleicht noch spektakulärer verlief die Bestandsentwicklung beim Kranich , dessen Revierzahl auf 2.700-2.900 gestiegen ist( RYSLAVY et al. 2019). Um 1900 gab BAER ( 1907) nur 181 Brutpaare für die damalige Provinz Brandenburg an. Dafür stehen auch Erhebungen in Teilgebieten wie der Nuthe- Nieplitz- Niederung, wo um 1960 lediglich 1 BP lebte und nun über 40 BP angesiedelt sind