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Sonderheft 3, Theodor Fontane: Reisen in Thüringen
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Ludwig der Springer,

Ludwig der Eiserne,

Ludwig der Milde,

Ludwig der Heilige

(Gemahl der heil. Elisabeth) und

Heinrich Raspe 11247

Heinrich Raspe war der letzte aus dem Stamme Ludwigs des Bärtigen, der wieder Vater Ludwigs des Springers war. (Diese beiden Ahnherrn waren blos Grafen, nicht Landgrafen).

Nach dem Tode Heinrich Raspes beginnen Erbstreitigkeiten.

Aus diesen Fehden geht Albrecht der Unartige als Sieger hervor. Er wendet sein Herz dem schönen Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg zu und will seine Kinder erster Ehe benachteiligen. Dies führt zur Flucht Friedrichs mit der gebissenen Wange. Dieser wird 1308 Landgraf. Dann folgt Friedrich der Ernsthafte in dessen Regierung der Grafen­krieg (1342) fällt. Dann: Friedrich der 4 Strenge mit seinen 2 Brüdern zusammen bis 1381. Dann Balthasar von 13821401; dann Friedrich der Einfältige von 1406 bis 1440. Damit erlischt auch diese Linie.

Es giebt also 2 Gruppen von Landgrafen die 1. Gruppe von 1130 bis 1247 und die 2. Gruppe von 1247 bis 1440.

Die erste Gruppe ist die der Ludwige, die zweite die der Friedriche. Jene ist die Sagenreiche und poetische, (Sängerkrieg, heilige Elisabeth), diese die historisch bedeutendere besonders die Zeit des Grafenkrieges.

IV. Thüringen

unte r den sächsischen Fürsten von 14401547.

Durch Erbe kommt nun Thüringen an die Markgrafen von Meißen. Bald entsteht ein Bruderkrieg, der endlich geschlichtet wird.

Die Brüder waren Friedrich der Sanftmüthige und Wilhelm der Tapfre. Friedrich der Sanftmüthige hatte zwei Söhne den 14 jährigen Ernst und den 12 jährigen Albert. Kunz v. Kaufungen, der beleidigt war, raubt sie aus dem Schlosse zu Altenburg, (Prinzenraub).

Diese beiden Prinzen - da Wilhelm der Tapfre keine Kinder hatte - waren nun die Erben von Meißen-Thüringen. Ernst erhielt vorzugsweise Thüringen, Albert vorzugsweise 5 Meißen. (Dies scheint mir nicht richtig, da ja später erst - nach der Mühlberger Schlacht - der Tausch erfolgte, der die emestinische Linie aus Sachsen nach Thüringen führte.)

'Nachträglich eingefügt: abwechselnd. 2 Nachträglich eingefügt: salischen. 3 Doppelt unterstrichen: Landgraf. ''Danach gestrichen: Ernst. 5 Nachträg­lich eingefügt: vorzugsweise.

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