Heft 
(1970) 11
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schctt, 22. Jg., Wien 1912, S. 241), um tür die .Sächsischen V aterlandsblät ter tätig zu sein. Dadurch wurde die Redakteur stelle an der .Eisenbahn" überhaupt erst frei. Die von Helmut Nürnberger (Der frühe Fontane, Hamburg 1967, S. 99 und 373) aufgeworfene Frage, ob der in Fontanes Erinnerungen genannte .zahlungskräftige Verleger (Binder) mit der Per­son identisch ist, der Fontane das .zurückempfangene Manuskript (Fon­tane aus Leipzig an Wolfsohn Ende Juni/Anfang Juli 1843) verdankte, kann vielleicht durch den abweichenden Text dieses Abschnittes aus .Von Zwan­zig bis Dreißig in der Handschrift des Märkischen Museums Berlin der Lösung nähergetührt werden. Es heißt dort: .Ich war in Dresden während meiner Mußestunden sehr fleißig gewesen und hatte Gott weiß was alles auf Lager. So waren, um nur eines zu nennen, die Dichtungen eines soge­nannten Anti-Cornlaw-Rhymers, eines Mr. Nichols öder Nicholson in ihren besten Stücken von mir übersetzt worden, wieder in Spencerstrophen, was, weil diese sehr schwer zu schreiben sind, mich nach der Formseite hin erheblich gefördert hatte. Das war aber auch das einzige, was ich davon hatte. Der bis dahin so freundlich gesinnte Verleger sprang ab. [Variante:] Der Verleger schien aber grade diesen Spencerstrophen ganz besonders zu mißtrauen, er sprang also plötzlich ab, und weil meine kleinen Ersparnisse schnell aufgezehrt waren, so blieb mir nichts andres übrig, als in das Haus meiner Eltern zurückzukehren und ich kehrte, durch die Verhältnisse ge­zwungen, in meiner Eltern Haus zurück.

3 Hermann Schauenburg lebte damals bei seinem Bruder Eduard (1821 1901), Student der Philosophie, in Berlin. Im Quartier der Brüder wurde am 12. Mai 1842 zu Ehren Hoftmann von Fallerslebens, im November zu Ehren Georg Herweghs eine Studentenfete veranstaltet. Durch Schauen­burgs und Hermann Krieges Aussage anläßlich ihrer Inhaftierung im Früh­jahr 1843 ist erwiesen, daß Schauenburg zum Stiftungsfest der Burschen­schaft .Kochei" am 12. August und zu den Herbstferien 1842 nach Leipzig gekommen war (Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin: Universitäts­kurator Nr. 560).

4 Eine Bemerkung über diesen geplanten Almanach ist in eine Akte des Uni­versitätsgerichts Leipzig eingegangen, die sich mit burschenschaftlichen Umtrieben an der Leipziger Universität 1841 42 beschäftigt (vgl. weiter unten S. 157). Es heißt dort aufgrund der Vernehmung Hermann Krieges und bei ihm gefundener Briete Schauenburgs über Max Müller: .Kriege nennt ihn einen Literaten und Schauenburg schreibt von ihm, daß er einen politischen Musenalmanach mit Fontane herauszugeben projektiere (Archiv der Karl-Marx-Universität Leipzig, Rep. II, Kap. XVI, Litt. Sect. I, Nr. 16a: der Name Fontane hier mit Fontaine wiedergegeben).

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