Leipzig, Berlin, Breslau, Jena und Halle nahmen am 3. März 1843 mit einer Haussuchung bei ihm ihren Antang. Et wurde vom 4. März bis 24. Mai abwechselnd im Karzer und Stadtarrest inhaftiert und am 19. Juli 1843 laut Senatsbeschluß mit dem Consilium abeundi bestraft (Universitätsarchiv Halle: Rep. 4, Abt. Vjl, Nr. 2, Bd. 2). Nach Pröhle ging er daraufhin nach Almetich bei Naumburg und war 1894 Redakteur der Wochenausgabe der „Hamburger Nachrichten" (Heinrich Pröhle, Geschichte der burschenschaftlichen Bewegung insbesondere der höllischen Burschenschaft von 1842—1845, Berlin 1894, S. 2).
11 Christian Albert Cruciger (1819—1877); stammte aus Eisenberg im Herzogtum Sachsen-Altenburg (nicht Reuß oder Schwarzburg), studierte zunächst in Jena, wo er der Burschenschaft auf dem Burgkeller angehörte, von Mai 1839 bis Ostern 1843 in Leipzig Jura. Er trat in Altenburg in den Staatsdienst, wurde Landesgerichtsregistrator und später Assessor. Als entschiedener Republikaner innerhalb des „ Vaterlandsvereins" wurde er unter dem Druck des aufständischen Volkes am 19. Juni 1848 ins Ministerium berufen. Fontane verurteilte die militärische Niederschlagung dieses Aufstands durch sächsische und preußische Truppen in seinem Artikel „Einheit oder Freiheit' in der ,Zeitungshalle" vom 7. November 1848: „In Alten- hurg . . . lag der Wille des Volks klar ausgesprochen da; aber das Parlament, statt diesen Willen zu achten, . . . ließ wie immer marschieren und hemmte gewaltsam die selbständige Entwicklung." Im Dezember 1850 widmete Wolfsohn dem seit 30. November 1848 wieder seines Ministeramts Enthobenen die Übersetzung von Alexander Herzens Roman mit dem beziehungsreichen Titel „Wer ist schuld?" Cruciger blieb — freundlicher Mitteilung des Altenburger Historischen Staatsarchivs zufolge — in Altenburg im Staatsdienst, wurde Justizrat, 1862 Geheimer Finanzrat.
12 Wolfsohn wurde an der Leipziger Universität im Herbst 1837 als stud. med. eingetragen, wandte sich aber schon im dritten Semester philologischen und philosophischen Studien zu.
15 Nur Köhler aus dem Herzogtum Sachsen-Meiningen und Cruciger aus Sachsen-Altenburg waren Thüringer. Die thüringische Einigungsbewegung w ar Teil und Ausdruck des damaligen gesamtdeutschen Einigungswillens ; dies mag Fontanes Erinnerungen an das Gros d’Armee des „Herwegh- Klubs“ als an arme Thüringer zugrunde liegen.
14 Den bisherigen Angaben zufolge wurde Wolfsohn am 20. Oktober 1820 in Odessa geboren; seine Mutter stammte aus Btody in der Ukraine, das damals zur österreich-ungarischen Monarchie gehörte.
15 Krieges Vater war Kaufmann, Schauenburgs Domänen-Rentmeister; die Berufe der Väter Köhlers, Pritzels, Prowes und Semmigs werden in den Universitätsakten mit Färber, Forstmeister, Bäckermeister und Gewerbetreibender angegeben.
15 Henrik Ibsens Schauspiel „Hedda Gabler" war 1891 in der Übersetzung von Emma Klingenfeld deutsch erschienen.
12 Jeschurun. Leipzig 1841.
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