18 Friedrich Bodenstedt (1819—1892) war zwischen 1840 und 1865 der geschäftigste und geschäftstüchtigste Übersetzer aus dem Russischen, ohne jedoch in Genauigkeit und Formvollendung an Wolfsohns Übersetzungskunst heranzureichen.
19 Während seines Aufenthalts von August 1843 bis Dezember 1845 in Odessa, Moskau und Petersburg hielt Wolfsohn in Odessa von Dezember 1843 bis März 1844 und in Moskau im Januar Februar 1845 in deutscher Sprache Vorträge über die „poetische Nationalliteratur der Deutschen’, beginnend mit Lessing, Goethe, Jean Paul über Schlegel, Uhland und Körner bis zu Heine, Hoffmann und die „allerjüngsten’ Dichter. Ziel dieser Reise war jedoch Materialsammlung für eine geplante Fortsetzung seiner „Schönwissenschaftlichen Literatur der Russen’. Auch Wolfsohns übrige Reisen nach Rußland hatten andere Gründe: im Oktober 1851 fuhr er ausschließlich zur Klärung persönlicher Angelegenheiten nach Petersburg (vgl. S. 156) ; 1857 aus Anlaß des Todes seiner Mutter nach Odessa; im März'April 1861 zwecks Gründung der „Russischen Revue’ nach Petersburg, wohin er im Zusammenhang mit dieser Zeitschrift auch 1863 und 1864 ging.
20 Wolfsohns Redaktion des „Deutschen Museums’ lag vor der Reise nach Petersburg.
21 Wie aus Otto Ludwigs „Schreibkalender für das Jahr 1850’ hervorgeht, schloß er am 10. April 1850 mit Wolfsohn in Dresden Bekanntschaft, als dieser auf einer „Akademie’ zugunsten des von Rietschel ausgeführten Lessing-Denkmals für Braunschweig den einleitenden Vortrag hielt. Wolfsohns ständiger A.ufenthcltsort war damals allerdings Leipzig, erst im Mai 1852 zog er für immer nach Dresden. Am 15. April 1850 empfing er von Ludwig „biographische Notizen“. Am 21. Oktober 1850 schrieb Fontane an Lepel: „Wolfsohn gedenkt im Laufe dieser Woche ein famoses Stück, der ,Erbförster' von Otto Ludwig..., vorzulesen“.
22 „Nur eine Seele“ wurde am 18. Februar 1855 in Leipzig urautgeführt.
23 Wolfsohn war wegen der Koppelung von Einbürgerung und Aufnahme in die Stadtgemeinde Dessau gezwungen gewesen, hier Wohnung zu nehmen.
Anmerkungen
1 Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft, Stuttgart, XIII, 1D69, S. 425.
2 Theodor Fontane, Sämtliche Werke, Bd. 19: Politik und Geschichte, München 1969, S. 7—43.
3 Theodor Fontanes Briefwechsel mit Wilhelm Wolfsohn. Hrsg, von W. Wolters, Berlin 1910» S. 12—14.
4 Preußische Jahrbücher, Bd. 181 (1920), S. 79 ff.
5 The life and letters of the right honourable Friedrich Max Müller. Editcd by his wife» Bd. 1, New York and Bombay 1902, S. 18. — Hier sind auch zwei Briefe Müllers an Fontane von September 1843 und 4. Januar 1844 zu finden.
6 Am Kopf des Bogens steht rechts in Schreibmaschinenschrift offenbar als Wiedergabe eines handschriftlichen Vermerks von Fontane: 1842, während ich in Dresden bei Struvc war; i n der Mitte unterstrichen als Vermerk des Bearbeiters: Max Müller an Th. F.; links ebenfalls unterstrichen: Anhang zu .England, Bd. II'.