Die räumliche Situation konnte verbessert werden. Wir führten 12 (6) Führungen mit 164 (171) Teilnehmern durch. Im Jahre 1970 erteilten wir 201 (117) schriftliche literarische Auskünfte an in- und ausländische Interessenten und zwar 62 (51) in der DDR, 69 (45) in der BRD, 15 (2) in West-Berlin und 55 (19) im Ausland (Australien, Belgien, Frankreich, Israel, Niederlande, Österreich, VR Polen, Schweden, Schweiz und USA). Insgesamt enthielten diese schriftlichen Auskünfte 474 (257) Titel (DDR 153, BRD 133, W'Bln 25, Ausland 163 Titel).
Am Jahresende wurden folgende Bestände festgetellt; 2046 (2009) Auto- graphe, Manuskripte und Fragmente mit 15 331 (15 216) hs. Seiten, 1626 (1543) Bände Literatur und Sonderdrucke, davon 149 (145) aus der Bibliothek Theodor Fontanes, teilweise Marginalien enthaltend (und mit einigen Büchern aus dem Nachlaß Friedrich Fontanes), 82 (79) vertonte Lieder und Balladen, 4568 (4538) Fotokopien und Abschriften von (teilweise verschollenen) Briefen, Literaturkritiken und Gedichten aus dem Nachlaß der Familie des Dichters, 245 (201) Bildnisse, Erinnerungsstücke, Stiche und Fotografien, 2 (2) Landkarten, 5440 (5163) Zeitungsausschnitte von 1855 bis 1970, 20 (20) Akten des Verlages Friedrich Fontane & Co.
Das Postbuch weist 1970 insgesamt 3207 (2433) Posteingänge und -aus- gänge (einschl. Versand der „Fontane-Blätter“) nach. 1970 gaben wir zwei Hefte der „Fontane-Blätter“ heraus, die in 22 Staaten verschickt wurden. In Potsdam wurden zwei öffentliche Fontane-Vorträge durchgeführt.
Der mit dem Aufbau-Verlag (Berlin & Weimar) 1966 abgeschlossene Vertrag, der ihm — nächst den „Fontane-Blättern“ — die Publizierung unveröffentlichter Fontane-Handschriften in der DDR sichert, wurde erneuert.
Die Tätigkeit des FA fand auch 1970 Beachtung. Die polnische Doktorandin Inga Fafera berichtete in der germanistischen Zeitschrift „Jezyki Obce W Szkole“ (Jg. 1. 1970, Warszawa, S. 61) über die wissenschaftliche Fontanekonferenz 1969 in Potsdam und das FA. — Sybille Grade (Seeg im Allgäu) schrieb am 2. April 1970 in einer westdeutschen Zeitung unter der Überschrift: „In der Fontaneforschung nimmt die DDR heute eine führende Position ein“ u. a.: „Ohne das Potsdamer Forschungszentrum, nämlich das Theodor-Fontane-Archiv der Deutschen Staatsbibliothek, seine vielfältigen Initiativen und Vermittlungen, ohne die ausgebreiteten Veröffentlichungen des Weimarer Experten Hans-Heinrich Reuter, ohne die Textsondierungen des Aufbau-Verlages ist Fontanes Nachleben heute nicht mehr denkbar.“ — Professor Dr. Walter Müller- Seidel (München) rezensierte in der „Germanistik“ (Tübingen, Jg. 11, WO, S. 564-565) die achtbändige Romanausgabe des Aufbau-Verlages, die „ihren Schwerpunkt in einem von mancherlei Verderbnissen gereinigten Text hat“. M.-S. fährt fort: „Das in solcher Konsequenz zu (eisten bisher noch niemand möglich gewesen, weil aus den Schätzen des Potsdamer FA wie noch nie zuvor geschöpft werden konnte. Die vorliegende Ausgabe ist daher zugleich ein Ruhmesblatt dieses heute weltbekannten Archivs.“ - Das „Neue Deutschland“ (Berlin, Hauptstadt der
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