landeskundliche Forschung hat durch Fontane einen großen Auftrieb erhalten, weniger durch die Exaktheit seiner Angaben als vielmehr durch den eingängigen Stil, der auch in breiten Bevölkerungskreisen angekommen ist..
Suchanzeige: Ein Doktorand und Leser der „Fontane-Blätter“ sucht Korrespondenzen der Redakteure der Zeitschriften „Daheim“, „Nord und Süd“, „Westermanns Monatshefte“, „Über Land und Meer“, „Vos- sische Zeitung“, „Universum“, „Gartenlaube“, „Deutschland“ an Theodor Fontane. Wer weiß etwas über den Verbleib dieser Zeugnisse? Zuschriften, die vertraulich behandelt werden, erbeten an Theodor-Fontane-Archiv der Deutschen Staatsbibliothek, (DDR 15) Potsdam, Postfach 59.
Editoren haben das Wort
Fakten zu Fontanes Korrespondenzen aus Dresden von September bis November 1842
Nachstehendes ist nicht das Ergebnis zielgerichteten Suchens, sondern wurde anläßlich der Einsichtnahme in sächsische Zeitungen beiläufig notiert. Ungeachtet ihrer Unvollständigkeit hinsichtlich des Gesamtkomplexes von Fontanes Dresdner Korrespondenzen möchten wir durch Mitteilung dieser Notizen zu einem eingehenderen Studium der lokalen und zeitlichen Bezogenheiten, aus denen Fontanes für die Leipziger „Eisenbahn“ geschriebene Korrespondenzen aus Dresden schöpften, anregen.
1. Korrespondenz von [Mitte] September [1842] (Nymphenburger Fontane-Ausgabe, Bd. 19, München 1969, S. 11 f und: Neue deutsche Literatur, 1969, Heft 12, S. 101 f):
vor ongefähr vierzehn Tagen — zur Abendunterhaltung war Zapfenstreich einerseits, große . Revolution andererseits — Fontane nimmt hier Bezug auf eine öffentliche Veranstaltung, die aus Anlaß des Konstitutionsfestes stattfand, an dem alljährlich morgens in ganz Sachsen Choräle vom Rathaus geblasen und abends bei erleuchteten Rathäusern Musikchöre aufgestellt wurden. In Dresden war am 11. Jahrestag der Verfassung, am 4. September 1842, bei der Abendunterhaltung aus der Bevölkerung der Wunsch laut geworden, die Marseillaise zu hören. Die von Robert Blum geleiteten, von Johann Georg Günther redigierten „Sächsischen Vaterlandsblätter“ schrieben: „Ein Musiker erwiderte endlich, es sei ihm untersagt, solche zu spielen, worauf von unten entgegnet ward, dann ist auch die ganze Konstitution nichts wert“. Der ironische Kommentar der Zeitung dazu lautete: „Das Verbot der Marseillaise und des öffentlichen Tabakrauchens sind bekanntlich Hauptgegenstände der deutschen Polizeigesetzgebung“. Der unerfüllt gebliebene Wunsch führte — nach dem Bericht eines Augenzeugen über „die Unruhen aus der Hefe des Volkes“ im offiziellen „Dresd-
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