Heft 
(1973) 16
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es hält in heutiger Zeit durchzudringen zumal mit so harmloser Produktion wie die vorliegenden, und ich hoffe, daß Sie natürlich nur, wenn Ihr künstle­risches Gewissen es zuläßt dieser Sache einige Förderung angedeihen lassen werden. (Signatur Da 940)

8 Vgl. Fontanes Brief an Karl Eggers vom 22. IV. 1875:Die Besprechung des Seidelschen ,Aus der Heimat 4 hat schon vor sechs, acht Wodien in der Vossin gestanden . . 44 (Briefe an die Freunde. Bd. 1, hg. von Friedrich Fontane u. Hermann Fricke, Berlin 1943, S. 277).

9 Briefabschrift im Fontane-Archiv Potsdam. Signatur Da 1067.

10 Abschrift des Briefes Fontane-Archiv Potsdam. Signatur Da 964.

11 Über Fontane als Literatur-Kritiker bleibt grundlegend die Dissertation von Erhard Klette, Theodor Fontane als Kritiker deutscher erzählender Werke des 18. und 19. Jahrhunderts, masch. Diss. Greifswald 1923. Neben einem umfassenden bibliographischen Nachweis Fontanescher Rezensionen faßt die Arbeit Fontanes Kriterien zusammen:Übereinstimmung zwischen Erlebtem und Erdichtetem 44 (81),^Widerspiegelung eines Lebens, an dessen Grenze wir selbst noch standen und von dem uns unsere Eltern noch erzählten 444 (65), Schauen und Erleben 44 (90) des Künstlers als Stoff.Er wollte von einem Kunstwerk nicht nur unterhalten, belehrt oder gefördert werden, sondern wollte an den Hergängen der Natur Anteil gewinnen, im Herzen gestärkt und angeregt sein. (102) Unsystematisch, Kritik alsnatürliche Konsequenz eines frischen, gesunden und starken Empfindens (93) auffassend, ist die Arbeit von Hans Aschaffenburg, Der Kritiker Theodor Fontane, Diss. Köln 1930, aus der Schule Ernst Bertrams. Der Satz:Eine merkwürdige idyllisch-unsentimen­tale Vorliebe für das .Kleine 4 beherrscht Fontane (83), geht an dem Problem des Realismus vorbei, auch wenn Fontane keine Ästhetik geschrieben hat. Joachim Biener Fontane als Literaturkritiker, Rudolstadt 1956, versuchte eine leicht pauschalierte und vom sozialistischen Materialismus her kritische, wenn auch ideologisierte Zusammenfassung, die mit Recht feststellt, daß Fontane denPrimat der Wirklichkeit vor der Kunst (104) gab, daß er unter unmittel­barem Eindruckohne Rücksicht auf Ideologien, Parteiinteressen und früher geäußerte, anders lautende eigene Meinungen (105) rezensierte. Umfassender und differenzierter ist Hans-Heinrich Reuters BeitragEntwicklung und Grundzüge der Literaturkritik Theodor Fontanes, in: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für deutsche Literaturgeschichte, Bd. 5, 1959, S. 183223. Reuter unterscheidet Entwicklungen in der Literaturkritik Fontanes, der autodidaktisch zu einer Beurteilung der Literaturgeschichte kam. Einheit des Charakteristi­schen und Typischen, Liebe zu den kleinen Dingen, Vorliebe für überspitzte Formulierungen Humor alsein Mittel zur .Verklärung 4 der Wirklichkeit (223), Vorurteilslosigkeit sind ihm die Maßstäbe des bürgerlichen Kritikers Fontane, dessen poetisches Werk einunentbehrliches Korrektiv seiner Litera­turkritik (221) sei. Gegen diese sicher wertende Beurteilung erscheint der Aufsatz von Sven-Aage Jorgensen, Der Literaturkritiker Theodor Fontane, in Neophilologus, 48 Jg., 1964, S. 220230, vereinfachend, aber auch zusammen­fassend : Fontane war kein spekulativer Ästhetiker, seine Gesamteinstellung ist historisch-wertend, empirisch versuchte er die Frage nach der Kunst als Ausdruck ihrer Zeit zu beantworten.

12 s. Deutsche Buchhändler, Deutsche Buchdrucker, hg. von Rudolf Schmidt, Bd. 4 } Eberswalde 1907, S. 649.

1.3 Fontane, Briefe an Wilhelm u. Hans Hertz, hg. von Kurt Schreinert. Vollendet u. mit einer Einführung versehen v. Gerhard Hay. Stuttgart 1972, S. 260.

11 Vgl. ebd. S. 517.

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