großen Parksalon 6 große Wandbilder von D. F. Weiland aus Wittstock 1788. Alles in Wasserfarben. Gute Stubenmalerarbeit. 1. Bild. Landschaft, See, Hütte, Trümmer. Im Hintergrund Goerne.“ In Göme befand sich auch eine umfangreiche Sammlung von Bildnissen der Familie von Bredow. Fontanes Aufzeichnungen lassen uns nur ahnen, welche Fülle an künstlerisch guten oder weniger gelungenen Bildern vorhanden war. Uber das Schicksal der Sammlung ließ sich nichts in Erfahrung bringen.
Von Görne aus wenden wir uns dem nächsten Dorf- Landin, zu, das wir nach einer Fahrt durch die Rügnitz, ein Mischwaldforst, vorbei am Rütscheberg und nach Passierung der Fernstraße Rathenow—Friesack, südlich abseits derselben, erreichen. „Landin war eine Dorfinsel, wie alle andern Dörfer im Luch. Das Luch umgibt es, das mehr und mehr seinen Charakter verliert und aus einer See- und Sumpfmasse eine Wiesenfläche wird. Der Waserspiegel sinkt und die Seen verschwinden ganz oder verkleinern sich und verlieren jährlich mehr an Terrain. Die Wasserflächen füllen sich mit Schlinggewächsen und wachsen zu. Aber eh sich dieser Prozeß ganz vollzieht, geht der Prozeß durch allerlei Stadien, das weiche Moor-Erdreich bleibt grundlos, und solche Stellen zu betreten, ist im höchsten Maße gefährlich. Auch jetzt noch kommen Versinkungen vor. Das nächste Stadium ist dann eine dicke Decke über dem weichen Moorgrund, die den Menschen und zuletzt auch Fuhrwerk trägt, aber es gluckt und die Decke macht Wellenbewegungen.“ Wahrscheinlich hatte Fontane nicht nur das Luch- sondern auch den Landiner See im Auge, als er sich dies notierte. Denn dieser teilt ein ähnliches Los wie so viele märkische Seen, denen der nötige Ab- und Zufluß fehlt, so der Landiner See, der Gräninger See, der Görner See und im Elbhavelland der größere Schollener See.
„Die Umgebung“ von Landin „ist reich an Ausgrabungsstücken, Waffen, Urnen, Schmucksachen, an historischen Erinnerungen, Erzählungen, Anekdoten, Sagen. Ganz in der Nähe ist der Teufelsberg.“ Von der Gemarkung Landin sind uns eine Reihe ur- und frühgeschichtlicher Fundplätze bekannt- Von Bedeutung ist die ehemalige Ortslage der Wüstung Kettin. Nach der Beackerung des Geländes der ehemaligen Dorfstelle konnten in den vergangenen Jahren noch hausgroße Verfärbungen beobachtet werden, und in der Sammlung des Museums Rathenow lagert zahlreiches slawisches Fundmaterial. 28 Wesentlich interessanter ist der sagenumwobene Teufelsberg- dessen Kuppe umwallt ist und über dessen Funktion während der slawischen und frühdeutschen Zeit noch keine einhellige Meinung herrscht. Man sah in ihm eine slawische Höhenburg oder einen Kultplatz; ein schlüssiger Beweis steht noch aus. 29 An ihn knüpft die älteste Sage über die Bredows an.
An der Südseite des Teufelsberges „wächst an einer bestimmten Stelle der sogenannte Pfauenflachs, der in der Stubenornamentik des Havellandes und in der Poesie der Dorfmädchen eine Rolle spielt. Sie pflücken das Gras (ein solches ist es) zu bestimmter Zeit, ich glaube Ende Mai, dann pflanzen sie’s zu Hause ein, bewässern es und bringen es zu prachtvoller