Heft 
(1973) 16
Seite
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13. In anderer Vogelkopfart noch mal. 14. Dasselbe noch mal. Bei Senzke in einer Lehmgrube. 15. Nochmals in Gestalt einer Taube oder eines Perlhuhn. 32 16. Abdrücke in Schiefer von Pflanzen. 17. Stein aus dem Magen eines Auerhahns, den ein Herr v. Bredow geschossen.

Die Zowesche Sammlung ist verschollen. Wir wissen nicht, wohin die einzelnen Stücke gelangten. Ob sich noch etwas davon in der Schule von Kriele befindet, konnte ich nicht ermitteln. Fontanes Aufzeichnungen sind die einzigen Nachrichten über diese Sammlung und lassen uns nur den ungefähren Umfang derselben erahnen. Welche Schätze gerade in solchen Lehrer-Sammlungen verborgen lagen, zeigen uns die Bestände anderer havelländichscher Schulsammlungen, wie die des Lehrers Th. Rausch in Kietz/Rhinow oder die des Pastors Laage in Witzke. 33 Vermutlich hatte Zowe Material aus allen Teilen des Ländchens Friesack zusammengetragen. Das, was wir heute aus diesem Gebiet im Museum Rathenow besitzen, ist wenig ergiebig. Verlassen wir aber Kriele und folgen Fontane zu einem Abstecher in den sogenannten Nußwinkel, 34 der eigentlich nicht zum engeren Gebiet des Ländchens Friesack gehört, aber auch hier, vornehmlich in Stechow, waren die Bredows ansässig. Nachdem wir Kriele auf einem Feldweg in südwestlicher Richtung hinter uns lassen, das Luch durchqueren und die Brücke über den Großen havelländischen Hauptkanal passieren, haben wir nach kurzer Zeit das Dorf Kotzen erreicht. Bei Kotzen notierte sich Fontane die ..famose Lage. Kotzen gehörte seit dem 14. Jahrhundert der Familie von Stechow, die vermutlich ihren Familiennamen von dem benachbarten Dorf Stechow, wo sie ebenfalls begütert war, entlehnt hatte.

Nach Stechow gelangen wir von Kotzen am Hohen Rott vorbei:Ich komme nach Dorf Stechow. Gang in die Kirche. Da lese ich die Tafel. Hundertjährig. Nun erst kurz die Geschichte der Familie. Diese Familie war die Dynastie der Landpastoren Hülsen, die seit Generationen in und um Stechow das kirchliche Pfarramt versahen. Bemerkenswerte Per­sönlichkeit der Familie warAugust Ludwig Hülsen, der Philosoph und Romantiker. Geb. 1765 in Aken a. E. Er starb in Stechow, wo er von Holstein her auf Besuch war. Neben der alten Stechower Dorfkirche befinden sich noch die Gräber der Pastorenfamilie.

Von Stechow wenden wir uns nach Nennhausen. Hier lebte und wirkte zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Dichter derUndine. Friedrich Baron de la Motte Fouque 35 , der weithin in Vergessenheit geraten ist, obwohl seineUndine als Oper von Lortzing und E. Th. A. Hoffmann vertont, sich noch heute großer Beliebtheit erfreut. Hier in Nennhausen, wo er bis zum Tode seiner Frau, Karoline von Briest, verwitwete von Rochow, wirkte, scheintsein Bestes entstanden zu sein. In der Kirche von Nennhausen legte er nach den Befreiungskriegen sein Schwert nieder, wo es noch heute gezeigt wird. Das Schloß, ein massiver Bau, dient jetzt als Kulturhaus. Reizvoll ist auch der erhaltene Park.

Im Mittelalter gehörte Nennhausen der Familie von Lochow, die später ausstarb. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, so berichtet die Sage, vermählte sich ein wohlhabendes Fräulein von Lochow mit einem