Fontane sind diese Verbindungen persönlich bedeutungsvoller und literarisch entscheidender geworden als die früher einsetzenden Kontakte zu W. Friedrich, seinen Zeitschriften, Autoren und Kritikern, wenn auch E. Engel und dem „Magczin“ zweifellos eine Entdeckerfunktion zukommt.
Wenige Tage nach Erscheinen des Aufsatzes, am 17. 2. 1881, schrieb Fontane seinen ersten Brief [l] 30 an den jungen „Magazin“-Verleger Wilhelm Friedrich in Leipzig, der ihm zuvor einige Belegnummern der Engel- Kritik geschickt und sich zu der Novelle geäußert hatte. Es war nicht festzustellen, ob Engel vorher bei Friedrich ein Verlagsangebot für „L’Adultera“ anregte und ob der verlorene Friedrich-Brief ein solches bereits enthielt. Ersteres ist immerhin anzunehmen, da Engel am Schluß seines Aufsatzes nachdrücklich eine Buchpublikation befürwortet hatte; für letzteres gibt Fontanes Brief keine präzisen Anhaltspunkte. Sicher ist aber, daß Friedrich noch vor dem September 1881 ein konkretes Verlagsangebot unterbreitete, das Fontane, wahrscheinlich aus finanziellen Gründen, abgelehnt hat. 31 Bis zum Beginn der „Schach von Wuthenow“-Kor- respondenz im November 1882 läßt sich für die direkte Autor-Verleger- Beziehung nur noch eine Postkarte nach weisen [2], die aber darauf hin- deutet, daß man von einem häufigeren Briefwechsel wird ausgehen können. Fontane war regelmäßiger Leser des „Magazins“ und erhielt über Jahre hinweg Neuerscheinungen des Verlages zugeschickt, teils von Friedrich selbst, teils auch von den Zeitschriftenredaktionen, und meist mit der Bitte um Besprechung im „Magazin“ oder auch in der „Vossin“. Im übrigen war Friedrich ein zu engagierter und dynamischer Verleger, als daß er sich nicht stets auch direkt in die Zeitschriftenunternehmungen seines Hauses, trotz verantwortlicher Herausgeber wie Engel, einschaltete und insbesondere die Akquisition und „Autorenpflege“ weitgehend in eigener Regie führte. Dennoch bestimmte die Bekanntschaft mit Engel Fontanes Verhältnis zum Verlag von W. Friedrich, sicherlich ein wichtiger Grund für die Tatsache, daß die so vielversprechend begonnenen Beziehungen Fontanes zu Friedrich insgesamt nur wenige Ergebnisse und nur kurzen Bestand hatten. Nach dem ersten Besuch vom 12. 2. 1881 entwickelte sich sehr schnell ein persönliches Verhältnis, das in gegenseitigen Einladungen, gesellschaftlichem Umgang der beiden Familien und einer regen Korrespondenz seinen Ausdruck fand, teilweise rekonstruierbar nach den Tagebüchern. Trotzdem wurde Fontane erst 1882 Mitarbeiter der Zeitschrift, 1881 kam es lediglich zum Teilabdruck eines Briefes an Engel, den dieser unter der neueingerichteten Rubrik „Sprechsaal“ als Leserzuschrift publizierte. Der „Magazin“-Herausgeber hatte fünf Monate nach seinem Fontane-Beitrag Wilhelm Raabes „Das Horn von Wanza“ besprochen 32 und damit offenbar Fontane zu einer nicht erhaltenen Stellungnahme veranlaßt, aus der Engel einige Passagen abdruckte, „um aus berufenstem Munde Zeugnis ablegen zu helfen für einen großen deutschen Schriftsteller.“ Fontane hatte u. a. geschrieben:
„Ihre Worte über Baabe und ganz speziell über das ,Horn von Wanza* sind mir ganz aus der Seele gesprochen. Die ersten Zweidrittel der Erzählung sind s o gut, s o bedeutend, wie ich auf dem Gebiete der erzählenden Literatur überhaupt