einer hochachtbaren und zugleich meinen Wünschen einigermassen freundlich entgegenkommenden Firma verharren zu können. Nur ein bestimmtes Mass von Freiheit muss ich behalten. Ich habe zu sehr darunter gelitten, mich in vergangenen Jahrzehnten aus der Hand gegeben zu haben.
In vorzüglicher Ergebenheit, hochgeehrter Herr Th. Fontane.
[Fontane-Archiv: Da 448, ungedruckt.]
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Sehr geehrter Herr!
Berlin, 4. Novb. 82. Potsd. Str. 134. c.
Es freut mich sehr, die Sache so schnell und nach meinen Wünschen arrangiert zu sehn. Dass die Bestimmungen über eine zweite Auflage (über die 1500 hinaus) der Zukunft Vorbehalten bleiben, ist mir wenig ängstlich und nur der einschränkende Passus „in seine gesammten Werke aufnehmen zu können“ bedrückt mich ein wenig. Ihre Güte lässt mir gewiss noch eine Zeile zugehn, in der Sie das Beengende des angezogenen Passus beseitigen. Es wäre doch immerhin möglich, dass es zu Herausgabe „meiner gesammten Werke“ so sehr ich eine solche für die Zukunft wünsche, nie käme, welches Nicht-Ereigniss mich alsdann, dem strikten Wortlaute des Contraktes nach, um das Verfügungsrecht nach 5 Jahren bringen würde. Die Thüre zur Freiheit stünde dann zwar auf, aber die Hände wären mir gefesselt. Bitte, zerstreuen Sie diese kleine Wolke.
Anbei das Manuskript. Sehr lieb war es mir, wenn ich die Revisions-Bogen nicht einzeln, sondern etwa 3 oder 4 zu gleicher Zeit erhielte. Da ich die Arbeit, vor drei Monaten erst, aufs genaueste durchgesehen habe (im Druck hab ich noch keine Zeile davon gelesen) so scheint es mir nicht sehr wahrscheinlich, dass ich noch viel zu ändern finden werde. Möglich aber wäre es doch, dass mir eine Stelle total missfiele, für welchen Fall ich schon heut um Erlaubnis bitte, auch auf dem Revisionsbogen noch ändern zu können.
In vorzüglicher Ergebenheit
Th. Fontane.
Wegen eines neuen Titels mache ich Ihnen morgen verschiedene Vorschläge, trotzdem ich den gegenwärtigen für den natürlichen und deshalb besten halte. Th. F.
[Fontane-Archiv: Da 450, ungedruckt.]
[5J
Berlin, 5. Novb. 82. Potsd. Str. 134. c.
Sehr geehrter Herr!
Die Titelfrage hat mich seit gestern beschäftigt. Der beste ist und bleibt der, den ich der Novelle von Anfang an gegeben habe. Die jetzt vorherrschende Mode statt Name oder Ort eine Sach bezeichnung eintreten und dadurch den Inhalt errathen zu lassen, find’ ich nicht glücklich. Aber ich unterwerfe mich und stelle folgende zur Auswahl:
1806 Vor Jena Et dissipatis sund Gezählt, gewogen und hinweggetan Vor dem Niedergang (Fall, Sturz). Als zweiter Titel würde immer folgen: Erzählung aus den Tagen des Regiments Gendarms.
1006 ist gut. Dass es an Rellstabs 1812 erinnert, ist kein Unglück. „Vor Jena“ wäre noch besser. Ich glaube jedoch, dass ein Hesekielscher Roman diesen Titel bereits führt. „Gezählt, gewogen und hinweggetan“ ist auch gut, aber etwas zu lang,
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