Anacreon — Friedrich Eggers (1819—1872), Kunstwissenschaftler, Zeitschriftenredakteur, später (1863) Professor an der Berliner Akademie der Künste
Bruder Lorenzo — Max Fontane (1826—1860), Apotheker, Bruder Theodor Fontanes
Claudius — George Hesekiel (1819—1874), Journalist und Schriftsteller, Mitarbeiter der „Kreuz-Zeitung“
Cook — Christian Friedrich Scherenberg (1798—1881), Schriftsteller, später (1855) Bibiliothekar im preußischen Kriegsministerium
Ernst Sehultze — August Müller (1810—1865), Rechnungsrat, Rendant der Charite-Kasse
Fouque — Wilhelm Frhr. von Wimpfen (gest. 1868), Leutnant a. D.
Hans Sachs — Leo Goldammer (1813—1886), Bäcker, nachher Hilfsschreiber und Stadtwachtmeister
Hölty — Paul Heyse (1830—1914), Schriftsteller Hogarth — Theodor Hosemann (1807—1875), Maler und Graphiker Immermann — Wilhelm von Merckel (1803—1861), Kammergerichtsrat Lafontaine — Theodor Fontane
Lessing — Franz Kugler (1808—1858), Kunstwissenschaftler, Geheimer Regierungsrat im preußischen Kultusministerium
Maler Müller — Hugo Frhr. von Blomberg (1820—1871), Maler und Kunstschriftsteller
Metastasio — Karl Bormann (1802-1882), Pädagoge, Provinzialschulrat Petrarca — Ludwig Lesser (1802—1867), Bankkaufmann Schenkendorf — Bernhard von Lepel (1818—1885), Offizier.
Protokoll des ersten und letzten Sommer-Tunnels [ 22 . 6 .] 1851
Nachdem sich die letzten Tunnel-Sitzungen buchstäblich im Sande, und zwar Moabits und des Tiergartens, verlaufen hatten, erschien nach mehrwöchentlichen Ferien der wohlbekannte Charite-Nuntius, diese Spielart von Unteroffizier und Exekutor, am Horizont, und zwar neben seinem bedeutungsvollen Bambus diesmal ausgestattet mit einem Emst- Schultzeschen Schreibe-Brief, worin zu einem Sommer-Tunnel dringend ermahnt und eine Wall- und Waldfahrt nach Finkenkrug in Vorschlag gebracht wurde.
Und siehe da, es fanden sich fünfzehn todesmutige Männer, die trotz Regenwolken am Himmel und trotz der Schwierigkeiten einer Frühdroschke pünktlich auf dem Perron des Hamburger Bahnhofs erschienen und unerschreckt durch das niederdrückende Wort: „Vor Taschendieben wird gewarnt“, mit Gefahr ihres Lebens und ihrer Börsen ein Fahr- billet eroberten. Die Einpferchung begann; bald hieß es wie im Liede: „Wir sitzen so fröhlich beisammen“, aber die Fröhlichkeit machte nach
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