August Müller wird mit Lederstrumpf verglichen, der Hauptgestalt in James Fenimor Coopers (1789—1863) Indianergeschichten. —
Czernybog (Fontane schreibt: Zernebock) war eine slawische Gottheit der Finsternis; über Czemybog und andere slawische Götter hatte vier Jahre zuvor Karl Friedrich Klöden berichtet 20 , der Rektor der Berliner Gewerbeschule, die Fontane 1833 bis 1836 besucht hatte. Mit der historischen Eiche, an der Czernybog verehrt worden sein soll, ist wahrscheinlich die sog. „Königseiche“ in der Bütenheide gemeint, die dann in den siebziger Jahren einging. —
Der Kalittenjäger (Kalitte ist eine veraltete Bezeichnung des Berliner Dialekts für den Kohlweißling oder überhaupt einen weißen Schmetterling) taucht auch im Abschnitt „Der Brieselang“ im 3. Band der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ auf; dort stellt er sich nach Fontanes Bericht mit den Worten vor: „Mein Name ist Lampe, Kalitten-Jäger“; übrigens werden in jenem Abschnitt der „Wanderungen“ auch der Finkenkrug und die Königseiche beschrieben. —
Die Datierung des Protokolls ergibt sich aus Fontanes Mitteilung an Bernhard von Lepel in seinem Brief vom 18. 6. 1851: „Am Sonntag, den [sic!] 22. d. M., ist Tunnelfahrt nach dem Finkenkrug. Ich habe Auftrag, Dich davon in Kenntnis zu setzen. Es werden vermutlich nur wenige fehlen“ 21 . —
Die Ränder des Blattes, auf dem der Schluß des Protokolls niedergeschrieben ist, sind beschädigt, so daß die sonst übliche Unterschrift „Lafontaine“ fehlt. Sie ist hier in eckigen Klammern ergänzt.
Protokoll vom 5. Oktober [1851]
Nach langen Sommerferien schien die auf den 5. Oktober anberaumte Tunnel-Sitzung einem tiefgefühlten Bedürfnis abzuhelfen, wenigstens war eine starke Majorität auf dem Kampfplatz erschienen. Das Fehlen verräucherter Gardinen sowie der gewöhnlichen Tunnel-Requisiten war nicht imstande, die gute Laune zu stören, und an einer improvisierten Tafelrunde, die übrigens viereckig war, nahm man in aller Gemütlichkeit Platz.
Haupt Immermann hieß zunächst in kurzer Ansprache die Versammlung willkommen und erkundigte sich schließlich nach dem Vorhandensein eines Protokolls. Es war vorhanden. Lafontaine las sein Machwerk, und nachdem ihm, wie gewöhnlich, von mehreren Seiten notifiziert worden war, daß man lediglich aus persönlichem Wohlwollen so und so viel „Bemerkungen zum Protokoll“ unterdrücken wolle, schnitt Immermann unzählige Pro’s und Contra’s durch die Frage ab: „Sind Späne da?“ Nachdem der Schriftführer seine Vermutungen über den Inhalt unterschiedlicher Brusttaschen ausgesprochen und bei der Gelegenheit auch unsren Schenkendorf als Inhaber eines Spans denunziert hatte, erschien ohne weitre Gewaltmittel — wie sie wohl vor Zeiten bei unsrem Cook gäng und gäbe waren — eine Ode unsres Pindar von Köpenick auf dem Büro und kam unverzüglich zum Vortrag.