Bände 1856 bis 1859 in Stuttgart erschienen (das Werk wurde später von Jacob Burckhardt und Wilhelm Lübke fortgesetzt).
Wahrscheinlich ist Kugler, der 1858 plötzlich starb, nicht mehr dazu gekommen, die Bausagen im Druck erscheinen zu lassen. Eine Abschrift der beiden vorgetragenen Stücke ist im „Tunnel“-Archiv nicht vorhanden. —
Fontanes (Lafontaine) Ballade „Lord William und Schön-Margret“ erhielt nachher den Titel „Schön-Margret und Lord William“. —
Neben Goethes König von Thule beruft sich Fontane auf Schillers Ritter Toggenburg, den Schiller in der Ballade gleichen Titels (1797) unerwiderter Liebe wegen ins Heilige Land ziehen läßt. Als der Ritter zurückkehrt, findet er seine Geliebte im Kloster; er erbaut sich dem Kloster gegenüber eine Hütte und blickt zum Fenster der Geliebten hinüber, „bis das Fenster klang“. Eines Morgens sitzt er tot am Fenster. —
In dieser Sitzung hatte außerdem Fedor von Koppen (Willamow) einen „Toast zur Geburtstagsfeier Seiner Kgl. Hoheit des Prinzen von Preußen“ vorgetragen. Fontane hat diesen „Toast“ im Protokoll vom 30. 1. 1853 nicht vermerkt, so daß er genötigt war, das im Protokoll der nächster Sitzung (6. 2. 1853) nachzuholen. Ein ähnliches Versäumnis unterlief Fontane im Protokoll vom 16. 10. 1853, in dem er Fedor von Köppens „Toast auf seine Majestät den König“ nicht erwähnte. Auch diesmal mußte er im nächsten Prtotokoll (23. 10. 1853) über den „Toast“ berichten. Man darf vermuten, daß Fontane diese Toasts aus naheliegenden Gründen eher übergangen als übersehen hat.
Protokoll vom 30. Oktober [18]53
Nach Verlesung des Protokolls schreitet Lafontaine und später Anacreon zum Vortrag des aus der vorigen Sitzung restgebliebenen dritten Teils der Hans Sachs-schen Novelle „Drei Tage aus einem Leben“. Nach einer halben Stunde ist die Verlesung beendet, der eine fast anderthalbstündige Debatte auf dem Füße folgt. Der Inhalt der Novelle ist in wenig Worten der: Polizeikommissar Wallroth, eine brave Seele durch und durch, pflichttreu, ehrenhaft, liebevoll, aufopfernd, nimmt von einem Gärtner Bolle, dem er durch günstige Aussage einen Dienst — wiewohl in allen Ehren — geleistet hat, 100 [Reichstaler] als Geschenk an. Seine Frau ruft ahnungsvoll: „Das ist Dein Tod!“, er aber beschwichtigt sie und sich, und die ganze Sache scheint vergessen.
Inzwischen erscheint der 18. März auf dem Schauplatz. Wallroth, loyal und Preuße vom Wirbel bis zur Zeh, benimmt sich in diesem Sinne und erntet andren Tags dafür die polizeipräsidentliche Bemerkung: Sie haben unpolitisch gehandelt. Gerade seine bewiesene Pflichttreue bringt ihn ver- schiednen Personen gegenüber, die gehörigen Orts weniger mit Mut gesegnet waren als er, in Mißkredit, und man ist froh, als Gärtner Bolle inzwischen seinen Wohltäter denunziert, 100 [Reichstaler] von ihm genommen zu haben. Der fleckenlose Mann hat nun auch seinen Fleck. Er