Heft 
(1974) 18
Seite
135
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Der Kriegsberichterstatter Fontane schrieb sein Buch:Der Schleswig- Holsteinische Krieg im Jahre 1864 (Berlin: Decker 1866) mit der Akribie eines Generalstabsoffiziers, protokollarisch genau die Kampf­handlungen darstellend.

Am 18. April, dem Tag der Erstürmung der Düppeler Schanzen unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, war Fontane noch nicht auf dem Kriegsschauplatz anwesend. Er traf erst am 17. Mai ein. Aber auch hier geht er den Einzelheiten des Kampfes nach und gibt über die Vorgänge an der Schanze zwei (nicht drei), an denen Klinka und Kitto beteiligt waren, vier Berichte. Sie seien nachstehend als Beleg für die überaus gewissenhafte Arbeit Fontanes wiedergegeben.

1. Bericht: (Seite 201)

Unter dem Schutz dieses Feuers (der preußischen Sturmkompanien) stieg der Ingenieurleutnant Diener mit einigen Pionieren in den Graben hinab, ließ einen Pulversack an die Palisadenwand legen, welche das Vor­dringen hinderte und eine Öffnung in dieselbe sprengen. Den Pionier Klinke, welcher den Pulversack anlegte, verbrannte die Explosion in solcher Weise, daß er einige Zeit nach der Tat bei der gesprengten Lücke liegend, seinen Geist aufgab.

2. Bericht: (Seite 202)

Wie die Schanze (zwei) ehe sie fiel, den Belagerern ein gewisses roman­tisches Interesse einflößte, so auch nach ihrem Fall. Die Gefangennahme Ankers (des dänischen Leutnants, der die Verteidigung leitete) und der Opfertod Klinkes sind ein Lieblingsgegenstand für jegliche Art von Darstellung geworden; Bild und Lied haben das eine wie das andere gefeiert. Wir verweilen deshalb noch einen Augenblick bei diesen beiden Episoden.

Fontane gibt eine Darstellung der Gefangennahme Ankers und fährt dann fort: (Seite 203)

Wie über die Gefangennahme Ankers, so gehen über den Opfertod Klinkes die Ansichten auseinander. Beim Anlaufen gegen die Schanze, so sagt ein längerer Bericht, war ein dichtes Aufschließen der Pioniere, wie es der Sekonde-Leutnant Diener seinen Mannschaften anempfohlen hatte, nicht zu ermöglichen, da ein Teil der Leute, welche mit den zur Beseitigung der Hindemismittel erforderlichen Gerätschaften belastet waren, mit den übrigen nicht gleichen Schritt halten konnten und außer­dem viele der Vordersten gleich zu Anfang außer Gefecht gesetzt wurden. So kam es, daß der Leutnant Diener in dem Moment, wo er an dem Grabenrand ankam, nur den Unteroffizier Lademann, den Gefreiten Siedschlag mit einer Axt, den Pionier Kitto mit einem Pulversack und den Pionier Klinke mit der Lunte zur sofortigen Verfügung hatte. Da der Leutnant Diener die Grabenpalisadierung noch ganz unversehrt vor­fand und ihre Beseitigung durch die Axt nicht so schnell ins Werk gesetzt werden konnte, als es der Augenblick erforderte, so beschloß er