Das war der Kriegsberichterstatter Fontane! Was er tun konnte, um zur „historischen Aufhellung“ beizutragen, hat er getan. Dem Dichter aber war der Weg freigegeben zur Heldenehrung.
Dem Lebensgang Klinkes ist Fontane nicht nachgegangen. Daher blieb ihm dessen sorbische Abstammung verborgen. Der Freund des „Wenden- tums“ hätte nicht verfehlt, sie gebührend zu würdigen.
Die biographischen Daten bringt der Aufsatz eines ungenannten Verfassers im Kreiskalender Calau-Cottbus-Spremberg 1914, betitelt: „Die Helden von Düppel“ (Seite 58 ff).
Karl Klinke wurde geboren am 15. 6. 1840 auf dem Vorwerk Bohsdorf, Kirchspiel Horaow (Kreis Spremberg). „Er war wendischer Abstammung. Sein Vater, der Häusler Matthes Klinke, starb bereits 1840. Nach zwei Jahren heiratete die Mutter wieder. Der Stiefvater besaß eine Büdnemahrung von 10 Morgen auf dem Vorwerk Hornow. Karl Klinke arbeitete als Kohlengrubenarbeiter auf der Kohlengrube Rittergut Bohsdorf. Im Jahre 1861 heiratete er Marie Britze, geboren 26. 9. 1840, aus Sergen, Kreis Cottbus. Am 31. 11. 1861 wurde eine Tochter geboren. Sie heiratete den Fleischermeister Kulka (Kuller) zu Döbern. Klinke diente von 1861 bis 1863 bei den Pionieren zu Torgau. Am 21. 12. 1863 wurde er erneut einberufen — zum Brandenburgischen Pionier-Bataillon Nr. 3 — und zum Gefreiten befördert.
Ein Aufruf des Landrats von Poncet und des Majors von Dequede vom 6. 5. 1864 zur Unterstützung der Hinterbliebenen Klinkes ergab den Betrag von 12 000 Mark.
Die „Gesamtgeschichte des Kreises Spremberg“ von Kurt Marten (Spremberg 1924) berichtet: (S. 144,/Bohsdorf) „In Bohsdorf-Vorwerk ist auch Karl Klinke, der Held von Düppel, geboren, dessen Ruhm Fontane in seinem Gedicht vom 18. April 1864 besingt. Sein Geburtshaus schmückt schon lange eine Gedächtnistafel, und in der Kirche zu Hornow hat ihm die Breslauer-Kavallerie-Brigade nach 1864 ein Denkmal errichtet. Ferner erhebt sich seit dem 18. April 1914 ein solches an der Mündung der Straße Spremberg—Bohsdorf in die von Cottbus nach Muskau.“
Auch in Spandau (am Klinke-Platz) befindet sich ein 1908 von Wandschneider geschaffenes Klinke-Denkmal.
Nun zu Kitto
Im Aufsatz des Kreiskalenders 1914 wird er nur kurz erwähnt: „Kitto stammte aus Cantdorf. Seine Mutter war Lehrerswitwe dortselbst. Er erhielt das Militärehrenzeichen 1. Klasse, die Kriegsgedenkmünze und die österreichische goldene Tapferkeitsmedaille, außerdem eine Belohnung von 300 Mark. Auch seine Mutter wurde mit Liebesgaben bedacht.“ Ich besitze einen Ausschnitt aus dem „Spremberger Anzeiger“, leider undatiert (wahrscheinlich um 1930), mit einem Artikel des Lehrers Kleinadel:
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