und versuchte als Schriftsteller zu arbeiten. Der Versuch schlug fehl, so daß er, nachdem alle seine Ersparnisse aufgezehrt waren, wieder nach Letschin in sein Elternhaus zurückkehren mußte. 8
50 Jahre später schrieb Theodor Fontane, daß er im .Oktober von Leipzig nach Hause gereist sei. Hier irrte er! Nach Untersuchungen, die Frau Dr. Christa Schultze anstellte und in den Fontaneblättern veröffentlicht^, 9 ist er wahrscheinlich bereits in der ersten Augusthälfte des Jahres 1843 nach Letschin gereist.
Diese Darstellung wird auch von 2 Briefen gestützt, die Fontane aus Letschin zur Klärung seines Militärverhältnisses schrieb. Der erste Brief ist datiert vom 15. August 1843 und ..An eine Königl. Wohllöbliche Land- räthliche Behörde des Kreises Lebus zu Frankfurt a. O.“ gerichtet. 10
Auf das ihm zugegangene, leider nicht mehr erhaltene, Antwortschreiben sendet er am 19. September des gleichen Jahres einen weiteren Brief an den Kreissekretär Buchardi in Frankfurt a. O. 11
Inhaltlich werden beide Briefe noch durch einen Brief von Philippine Fontane ergänzt. Am 26. August 1843 schrieb Tante „Pinchen“ aus Leipzig einen Brief an Wilhelm Wolfsohn, in dem sie u. a. folgendes ausführt:
„Unser Theodor ist jetzt daheim, im Kreise der Seinen. Leider hat bis jetzt seine Militärangelagenheit noch keine günstige Wendung genommen. Mit betrübter Seele sage ich es, ich fürchte, diese Sache werde noch hindernd seiner Laufbahn in den Weg treten. Gott, der gütige Lenker der menschlichen Schicksale, möge auch das meines guten Theodors gnädig lenken.“ 12
All die hier aufgeführten Fakten deuten mit großer Sicherheit darauf hin, daß Theodor Fontane im August 1843 die Defektarstelle in der väterlichen Apotheke übernahm und sie bis zum Beginn seiner Militärzeit, Ostern 1844, inne hatte. Unverständlich erscheint uns aber heute das Zeugnis des Vaters, der am 2. April 1844 folgendes schrieb:
. Inhaber dieses Zeugnisses, mein ältester Sohn Theodor Fontane, in Neu-Ruppin geboren, hat, vom lten April 1843 bis dahin 1844, die Defectar-Stelle in meiner hiesigen Apotheke mit rühmlichem Eifer und zu meiner völligen Zufriedenheit verwaltet, was ich demselben hierdurch gern und pflichtgemäß bezeuge, — solches auch noch durch Beidrückung meines stets führenden Pettschaftes bekräftigt haben will.
Letschin 2ten April 1844.
L. Fontane
Inhaber der hiesigen Apotheke“ 13 1845 wiederholt sich das ganze noch einmal.
Obwohl Theodor Fontane von Ostern 1844, 2. April, bis Ostern 1845, 22. März, nachweisbar im Berliner Franz Regiment sein Militärjahr
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