Heft 
(1968) 7
Seite
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jedoch Nichts zu versäumen, was auf den sichersten Wegen zu diesem Ziele führen kann, ist es, im Einständniß mit des Herrn Staats-Ministers und Ober-Präsidenten Flottwell, Excellenz, für angemessen erachtet wor­den, alle Männer, die an der Heimathkunde ein Interesse nehmen und durch specielle Kenntniß örtlicher Verhältnisse sie zu erweitern, resp. zu berichtigen vermögen, zur freündlichen Theilnahme an der Abfassung des Werkes, durch Mittheilung von Materialien, einzuladen. Zu diesem End­zweck ist ein ausführlicher Fragebogen entworfen und durch die Königl. Landraths-Ämter in jeden auch noch so kleinen Ort versandt worden.- 21 Die Fragebogen wurden in jeder Dorfgemeinde den Rittergutsbesitzern, Pfarrern und Lehrern übergeben und bis in die kleinsten Siedeleinheiten ausgeteilt. Sie umfaßten 28 Fragen zurErklärung aller Erscheinungen des öffentlichen Lebens sowol, als zum sichersten Leitfaden einer richtigen Würdigung der Gegenwart und einer vernünftigen Beurtheilung ihrer folgenden Ergebnisse. 22 Der Eingang der, auf eine lückenlose Erhebung eingestellten Fragebogen schwankte zwischen 5 fehlenden Bogen im Kreise Arnswalde und 67 im Kreise Ruppin, so daß unter den über 4000 befragten Orten 900 ausfielen. Berghaus verarbeitete daher die Materialien der Fragebogen nicht in dem ursprünglich vorgesehenen Umfange. Heute noch stellen die in 19 Folianten gebundenen Fragebogen, die im Staats­archiv Potsdam aufbewahrt werden, eine Quelle der Heimatforschung dar. 23

Nicht zustande kam der von Berghaus als Ergänzung des Landbuches ge­planteHistorische Atlas der Mark Brandenburg, der u. a. drei Siedlungs­karten aus der Mitte des 14. Jahrhunderts (Landbuch Kaiser Karls IV.), vom Ende des 18. und aus der Mitte des 19. Jahrhunderts enthalten sollte. 2 '* Ein Immediatgesuch mit Berghaus Bitte um einen Zuschuß von 1000 Talern für die Herstellung des Kartenwerkes wurde abgelehnt.

Fontane blieben wohl Berghaus Fragebogen unbekannt, doch benutzte er sein Landbuch zum Nachschlagen. Nachgewiesen ist 25 seine Lektüre des Landbuches im Juli 1859 und vom Mai bis Juli 1860. Berghaus verdankte er Unterlagen in den vier Bänden derWanderungen und im Ergän­zungsband derFünf Schlösser:

Band I: Das Wustrauer Luch. Schildhorn.

II: Das Oderbruch. Buckow. Der Blumenthal. Cossenblatt.

III: Tegel. Lehnin. Der Brieselang. Petzow. Gütergotz.

IV: Buch, Schloß Köpenick. Osterfahrt ins Land Beeskow-Storkow.

Schloß Beuthen. Teupitz. Saarmund.

Fünf Schlösser: Hoppenrade. Dreilinden.

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