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Sees vor Augen. Für eine solche Lokalisierung spricht auch seine Angabe über das Auftreten des Wasserliesches (Butomus umbellatus) in einem Aloe-Kübel am Herrenhaus. Diese anspruchsvolle und wärmeliebende Sumpfpflanze kommt am Stechlinsee überhaupt nicht vor.
Und doch hat es am Großen Stechlin einmal ein Dorf Stechlin gegeben, und zwar genau an der von Fontane beschriebenen Stelle, was aber sicher ein Zufall ist. Wie aus einem Besitzregister des Klosters Lindow aus dem Jahre 1530 hervorgeht, war dieses Dorf Stechlin damals bereits wüst und verlassen. Nur die Bezeichnung „Dorfstelle“, die bei den Stechlinsee- Fischern auch heute noch für einen Fischzug bekannt ist, erinnerte später an dessen Lage. Neuerdings konnte die Stelle durch Siedlungsfunde näher lokalisiert werden. Es fanden sich sowohl spätslawische als auch frühdeutsche Keramikscherben. Danach ist dieses Dorf in spätslawischer Zeit angelegt und im späten Mittelalter verlassen worden. Es gehört zu den Wüstungen des späten Mittelalters, die in dem Waldgebiet zwischen Rheinsberg und Fürstenberg besonders zahlreich sind. Der Wüstungsquotient (Anteil der Wüstungen an der Gesamtzahl der Siedlungen) beträgt hier 89 %. Am Stechlinsee gibt es noch eine weitere derartige Wüstung, die in den Urkunden Steinstechlin genannt wird. Auch diese Stelle konnte durch Scherbenfunde an den Wurzeltellern umgestürzter Kiefern näher lokalisiert werden. Das Dorf Steinstechlin hat am Westufer des Großen Stechlin im Forstort Mönchseichen gelegen. Die an die Dorf-
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