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Ergebnis und trat in das Bureau ein. Ein Bureau wie jedes andere. Es unterscheidet sich von andern Gefängniskanzleien dadurch, daß die Insassen nicht zu Bureauarbeiten hinzugezogen werden, von Hotelvestibüls aber insofern, als die Plakate sich nicht auf Theater und Konzerte, sondern auf die verschiedenen Arten von Hundekuchen beziehen.
Ein schwarzes Brett dient als Hoteltafel und zeigt die Zahl der Gäste an: 105 Hunde,
t5 Katzen, 5 andere Tiere.
Und kurz nach mir betritt der 106. Hund das
Zimmer. Er fühlt, daß
irgend etwas Neues, Ungeahntes ihm bevorsteht. Sein Herr tritt an den Obergewaltigen des Asyls,
Herrn Inspektor Poehle, heran und führt mit ihm eine leise Unterhaltung.
Das Fremdenbuch wird vorgeholt und „Flocky" wird eingetragen. Flocky sieht mit unverhohlenem Mißtrauen auf die Federfuchserei. Er soll hier in der Sommerfrische bleiben, während Herrchen am Ostseestrand lustwandelt! Dann wird Flocky in das Doktorzimmer geführt, um vor seiner Aufnahme erst ärztlich untersucht zu werden. Auch ich trete in das Doktorzimmer, doch glücklicherweise nicht zum gleichen Zweck. Hier heißt es nämlich: warten, wie bei Menschenärzten. Schon liegt einer der Patienten in einem Winkel und starrt mit wehmütigen Augen auf den großen blechbeschlagenen Tisch.
Seltsames Wartezimmer! Die Patienten liegen an der Kette. Wenn ihnen auch die Zeit lang wird, sie können sich nicht drücken. Mancher Menschenarzt möchte diese Praxis bei sich einführen.
Nun treten wir in den Pferdestall, der so etwa wie ein Hundebahnhof ist. Gerade trifft mit den: großen Transportwagen der Berliner Hundeexpreß ein. Ach, in den kleinsten Dingen offenbaren sich soziale Unterschiede, so auch hier. Acht Eoupes enthält der Expreß, von denen sechs für die Beförderung der Pensionshunde bestimmt sind, die Lankwitz als Luftkurort, manchmal auch als Sanatorium, beziehen; da sie zahlende Gäste sind, reisen sie in ihren Eoupes allein. Die armen Schlucker aber, die uian auf den Straßen auf gegriffen hat, finden in Massenquartieren ihren Platz. Nur nach Geschlechtern sind sie getrennt.
Die Pensionspreise im Hundeasyl richten sich in weiser Einsicht nicht nach der „Lage der Zim mer"; sie sind vielmehr dem jeweiligen Appetit der Gäste angemessen, finden die Größe des Hun des als Norm gilt. Sie schwanken so zwischen 40 Pfennig und 1 Mark finden Tag. In der Kranken abteilung ist der Preis begleiche, nur werden ärztliche Behandlung, Medizinen und Krankensüppchen besonders berechnet. Der Aufenthalt eines Pensionshundes endet gewöhnlich mit der Bezahlung der Rechnung. Aber der Abschied der Findlinge ist zuweilen tragisch, oft ist er ein Abschied vom Leben. Das Lankwitzer Institut betreibt den Hundefang nur in den westlichen und südlichen Vororten, während die Berliner Findlinge erst hinausgeschafft werden, nachdem eine viertägige Wartefrist in dem Berliner Bureau verlaufen ist, ohne daß der Besitzer seinen entlaufenen Freund rekln -
Baderaum.
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Tummelplatz für Fanghunde, Findlinge und geschenkte Lunde.