Heft 
(1881) 296
Seite
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Fontane:

da, wo die Muthe gewohnt hatte, schob er eine lange Spitze vor, deren vorderstes Ge­zweig bereits bis über die Gartenzäunung hing. Es war klar, daß der Wald in äußer­ster Gefahr schwebte, wenn es nicht gelang, einen breiten Zwischenraum zu schaffen, und Baltzer Bocholt, der wohl erkannte, daß er um des Ganzen willen einen Einsatz nicht scheuen dürfe, wies jetzt, als er seine Holzschläger und Schindelspeller um sich versammelt sah, aus die Stelle hin, wo seiner Meinung nach der Schnitt gemacht und die vorspringende Spitze von dem eigentlichen Gebreite des Waldes abge­trennt werden mußte.Vorwärts!" Und nicht lange, so hörte man den Schlag der Axt und das Krachen und Stürzen der Bäume, die, wenn kaum erst halb ange­schlagen, an langen Stricken niedergerissen wurden. Und eine kleine Weile noch, so gab es auch Wasser oder doch die Gelegenheit dazu, denn ans dem Thale herauf, von Diegel's Mühle her, erschien eben jetzt eine Schlittenschleife, die mit Schaufeln und Spaten, mit Eimern und Kesseln und überhaupt mit Allem bepackt worden war, dessen man unten in der Eile hatte hab­haft werden können; und während einige der Leute sofort sich anschickten, mit Stangen und Feuerhaken ein paar bren­nende Balken ans der Fenermasse herans- znreißen, schleppten andere die Kessel, große und kleine, vom Schlitten her in die Glnth und schippten den umherliegen­den Schnee hinein. Und wieder andere waren, die hockten um die Kessel her und trugen den Schnee, wenn er geschmolzen, in Butten und Eimern an die nebenstehende Spritze, deren erster Strahl eben jetzt in die Gluthmasse niederfiel. Aber der Haidereiter, unschwer erkennend, daß an der Muthe Haus wenig gelegen und noch weniger zu retten war, schrie mit lauter Stimme dazwischen:Unsinn! hierher!" und gehorsam seinem Commando, packten Alle, die zur Hand waren, nach der

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Spritzendeichsel und jagten über die ver­schneiten Baumstubben fort, bis sie dicht an der Waldecke hielten, an eben jener bedroh­testen Stelle, wo der angeglühte Schnee bereits von den Zweigen zu tropfen anfing.

Und Hilde starrte wie benommen in das mit jedem Augenblicke sich neugestaltende Bild, das, alles sonstigen Wechsels unge­achtet, in drei fest und unverändert blei­benden Farbenstufen vor ihr lag: am weitesten zurück die schwarze Schattenmaffe des Waldes, vor dem Walde das Feuer und vor dem Feuer der Schnee.

Ueber dem Ganzen aber der Sternen­himmel.

Und sie sah hinauf, und die Engel stiegen auf und nieder. Und es war wieder ein Singen und Klingen, und die Wirklichkeit der Dinge schwand ihr hin in Bild und Traum.

Und so stand sie noch, als sie drüben ein Rufen und Schreien hörte, vor dem ihr Traum zerrann, und als sie wieder hinblickte, sah sie, daß das brennende Haus in ein Wanken und Schwanken kam und im nächsten Augenblicke jäh zusammenstürzte.

Die Funken flogen himmelan und ver­loren sich in den Sternen.

Eine Minute lang folgte sie noch dem Schauspiel, indem sie zugleich das in die Höhe gerichtete Auge mit ihrer Hand zu schützen suchte. Dann aber ließ sie die Hand wieder fallen und sagte:Komin, Griffel, mich friert. Und es ist nun Alles vorbei."

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Baltzer Bocholt hatte die Beiden wohl gesehen, aber er sagte nichts, als er eine Stunde später heimkam, und schwieg auch am anderen Tage beim Frühstück. Er sah nur Hilden scharf an, und erst als diese wieder fort war und Griffel die Teller ab­räumte, von denen man die Morgensuppe gegessen, warf er im Vorübergehen hin: Ihr wäret also doch da?"

Ja. Die Hilde wollt' es, und als ich es ihr abschlug und ihr sagte, Ihr hättet

Ellern klipp.