Heft 
(1881) 296
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Stoffes nicht viel Kopfzerbrechen. Die ganze Geschichte der Lucretia, ihre Ueber- wältignng durch Sextus, ihr Tod und die Rache das Alles ist in einem ein­zigen kurzen Acte (er nimmt in der Nürnberger Folioansgabe vier Druckseiten ein) abgethan.

Wieder drei Jahre später ließ der Dich­ter noch eine Tragödie und zwei Komö­dien folgen; aber auch noch in den nach

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legte, sondern er gab darin zugleich mit aller Umständlichkeit einen Bericht über alle Ereignisse der ersten Reformations­zeit und über alle Personen, die auf bei­den Seiten daran betheiligt waren. Er hatte aber bis zum nächsten Jahre schon wieder so viel mehr in seinem Herzen ge­sammelt, daß er sein früher abgelegtes poetisches Bekenntniß jetzt noch durch ein paar Prosaschriften vervollständigen mußte,

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Das ehemalige Wohnhaus des Hans Sachs.

sten zehn bis fünfzehn Jahren hatte er das Schauspiel noch keineswegs so bevor­zugt, wie es später der Fall war. Um so größer aber war in jener Zeit seine Produetivität in den anderen poetischen Gattungen: der Schwänke, Fabeln, Ge­spräche, Kampfgespräche und Historien, seiner Meistergesänge nicht zu gedenken. Mit seinem sehr umfangreichen Gedicht Die Wittembergisch Nachtigall" (1523) hatte er nicht nur eine Verherrlichung Luther's im Sinne, womit er gleichzeitig sein evangelisches Glaubensbekenntnis ab-

die einzigen seiner prosaischen Schriften, die er drucken ließ. SeineDisputation zwischen einem Chorherrn und einem Schuhmacher" (1524) ist ein köstliches Zeugniß für des Hans Sachs lautere Ge­sinnung und für die außerordentliche Mäßigung, die er inmitten des von beiden Seiten so heftig geführten Parteistreites zu bewahren wußte. Nachdem der Schuster dem Chorherrn mit den Worten des Evangeliums gründlich gedient hat, scheidet er von ihm doch mit den versöhn­lichen Worten:Der Fried sei mit Euch,

Monatshefte, U. 286. Mai t88t. Vierte Folge, BL. Vl. 32.

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