Heft 
(1881) 296
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Genäc: Hans Sachs.

in der dramatischen Coinposition die ge­lungensten. Das gilt namentlich von dem heiß Eisen", vomfahrenden Schüler", vomKrämerskorb" und noch einigen an­deren. In den meisten dieser Schwänke hat es der schalkhafte Dichter auf die

halb daneben noch einenBulen" haben; und dazu habe sie den Domherrn auser­sehen, weil ja ein Geistlicher nichts von den Dingen ausplaudern dürfe. Die Mutter ist sehr ungehalten über solch ! Verlangen; da aber die Tochter dabei

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Hans Sachs in seinem einundsnnfzigsten Lebensjahre. Nach einem alten Holzschnitt.

Pfaffen oder die Weiber abgesehen; oft auch gelten seine Pfeile Beiden gleichzeitig. In letzterer Beziehung steht derfahrend Schüler mit dem Teufel-Pannen" obenan. Aber auch dieBürgerin mit dem Thumb- herrn" ist ein Schwank von drastischer Komik und dabei voll gesunder Moral: Eine junge Frau klagt ihrer Mutter, sie habe einen alten Mann und wolle des-

verharrt, giebt sie ihr den Rath, sie möge doch erst durch andere Proben zu er­forschen suchen, wie weit wohl die Ge­duld ihres Mannes gehen werde. Die Proben, die nun das junge Weib mit ihrem Manne anstellt, indem sie zuerst seinen von ihm besonders geliebten Feigen­baum umhaut, dann sein Lieblingshünd­chen todtschlägt, sind stark genug; aber