n>l ^ ^
U . '
ff!
I 1
li'Äff
t'M
^ r
' b t !
^ in
Hand und Fuß des Menschen.
Bon
Prof. vr. Alexander Ecker.
II. Der Juls. ^
ie bisherige Darstellung hat gezeigt, wie im Laufe einer wunderbar fortschreitenden Ent- j Wickelung aus einem einfachen! Stütz- und Ortsbewegungsorgan ein Werkzeug entstanden ist, das zu dem ausgedehntesten und mannigfaltigsten activen! und receptiven Verkehr mit der Außenwelt dient und das wir als den eigent- ^ lichen Vollstreckungsbeamten des so hoch entwickelten menschlichen Gehirns betrachten können. Die Hand ist es, die that- sächlich den Menschen auf seine hohe Machtstufe erhebt durch ihre beiden Eigenschaften als mechanisches Werkzeug und als Sinnesorgan.
Wir haben gesehen, wie, anfangend von den Vierfüßern unter den Säuge- thieren, bei denen alle vier Extremitäten nur der Ortsbewegung dienen, allmalig eine Theilung der Arbeit einzutreten beginnt, indem die vordere (obere) Extremität sich allmalig zu einem Greiforgan (Hand) umwaudelt, während die Hintere (untere) allein Stütz- und Ortsbewegungs- orgau (Fuß) bleibt (Löwe, Eichhörnchen). Eine vollständige Theilung der Arbeit ist aber nur beim Menschen durchgeführt; nur beim Menschen ist die Hand aus- ! schließlich Greiforgau, der Fuß ausschließlich Stütz- und Bewegungsorgan. Die Hand ist nur deshalb ein so vollendetes Greiforgan, so ganz „Hand", weil der menschliche Fuß ein so vollendetes Stütz
organ, so ganz „Fuß" ist, so daß mau den Vierfüßern gegenüber den Menschen wohl einen Zweifüßer, den Vierhändern (Affen) gegenüber einen Zweihänder nennen kann.
Diese Vollendung des menschlichen Fußes macht erst den aufrechten Gang möglich, dieser aber erst die vollkommen freie Verwendung der Hand zu anderen höheren Zwecken Wären unsere beiden Füße nicht gebaut, die Last des Körpers allein zu tragen, so müßten ihnen die Arme helfen; so aber haben wir „freie Hand". — Es ist daher keineswegs so ganz Paradox, wenn man sagt, es sei eigentlich der menschliche Fuß, dem der Mensch seine höhere Stellung verdankt, und gewiß ist es jedenfalls, daß der Fuß einer der am meisten sür den Menschen charakteristischen Theile des menschlichen Körpers ist, so daß man seinen Ban wohl als einen Charakter der Menschheit betrachten darf,* und es erscheint daher derselbe einer genauen Betrachtung nicht minder Werth als die Hand.
Diese müssen wir, wie bei der Hand, beginnen mit einer Betrachtung des zu Grunde liegenden knöchernen Skelets, und zwar auch wieder des Skelets der ganzen unteren Extremität. Obgleich dieses Skelet aus den gleichen znsammensetzenden Theilen besteht wie das der oberen, so bestehen
* S. insbesondere Burmeister's Geolog. Bilder. Leipzig 1851. Bd. I: Der Fuß als Charakter der Menschheit.