Heft 
(1881) 296
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Jllustrirtc Deutsche M onatsheftc.

Lichen Fleck (Ferse, Hinterer Fußpunkt) und zwei vorderen in der Mitte mehr oder minder zusammenfließenden. Auf der ganzen Sohle aufzutreten, ist somit einem gut gebauten Fuße gar nicht mög­lich. Nicht selten aber kommt es vor, daß die Gewölbebildung mangelhaft ent­wickelt ist und der Fuß daher mit der ganzen Sohle den Boden berührt. Einen solchen Fuß nennen wir einen Plattfuß, und es ist bekannt, daß Personen, welche mit diesem Formfehler behaftet sind, in längerem Stehen und Gehen behindert sind und deshalb auch vom Militärdienst befreit

während das erste (proximale) Zehenglied stark hinanfgebogen ist und das mittlere oben hohl liegt.* So hasten oder krallen sich die Endglieder beim Abwickeln der Fuß­sohle vom Boden gewissermaßen an diesen an. Was die große Zehe betrifft, so bildet der Mittelfußknochen derselben den vorderen Pfeiler des Gewölbes am me­dialen Fußrande, und es ergiebt sich schon aus der Antheilnahme dieses Knochens an der Gewölbebildung des Fußes mit Nothwendigkeit. daß derselbe mit den übrigen Mittelfußknochen in fester Ver­bindung stehen wird. Eine freie Beweg-

Fig> 11 .

Skelet des menschlichen Fußes, in die Silhouette eingezeichnet.

N Fersenballen. 6 2 Großzebenballen (Fußpunkte des Gewölbes NLNL.O). 0 Fersenbein. L Sprungbein. N Kahubein. N Keilbein. LI 'Mittelsußknochen der großen Zehe. 2 1 Erstes, 2 2 zweites Glied der großen Zehe, r Schienbein. N Haut (und Fettgewebe) der Fußsohle, t' N Fußsohlenbinden.

werden. (S. Fig. 12.) Während die das im Vorstehenden beschriebene Gewölbe bildenden sieben Fußwurzel- und fünf Mit­telfußknochen vier Fünftheile der ganzen Länge des Fußes bilden, nehmen die Zehen nur ein Fünftheil dieser Länge ein (gegen ein Halb der Länge der Hand, das den Fingern znkommt). Ihre Function bezieht sich daher auch ausschließlich nur auf Stand und Locomotion. Was zunächst die vier kleinen Zehen betrifft, so haben diese beim Gehen ihre ganz besondere Rolle; sie drücken sich mit dem glatten Ballen der Fußsohlenfläche ihres End­gliedes fest an den Boden an (s. Fig. 13),

lichkeit desselben, wie am entsprechenden Knochen der Hand, dem Daumen, und Gewölbebildung des Fußes sind daher zwei ganz unvereinbare Dinge, und schon deshalb kann, worauf ich noch später zurückkomme, die Fnßhand des Affen nicht als ein Fuß im Sinne des menschlichen Fußes betrachtet werden. Ferner hat die große Zehe noch weit mehr als die übrigen Zehen die Bedeutung einer Radwelle, mit welcher die Fußsohle sich beim Gehen

* In der normalen Fußspur (Fig. 12 bilden die Ballen der vier kleinen Zehen alle deshalb einen runden Flecken, zwischen weichen und den Groß- und Kleinzehenballen ein sreier Raum bleibt.