Heft 
(1881) 296
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denselben mit dem Fuße der Sängethiere und zwar zunächst mit dem der Vier­füßer und dann mit dem der Vierhän­der oder Affen zu vergleichen.* Was die ersteren betrifft, so treten zunächst einmal die meisten derselben gar nicht mit der ganzen Sohle des Hinterfußes, sondern nur mit den Zehen auf, und zwar erleiden diese in den verschiedenen Ordnungen der Sängethiere eine bald mehr bald weniger

chc Monatshefte.

schuh bekleideten Zehe (dem Huf) anftritt. Der Rest des Fußes (Mittelfnß und Fuß- wnrzel) steht mehr oder minder senkrecht und wird im gewöhnlichen Leben gar nicht mehr zum Fuß gerechnet. Der im Hüft­gelenk stark gebeugte Oberschenkel (bZ tritt bei diesen Thieren als besonderer Glied- theil gar nicht mehr hervor, sondern ist in die Haut und die Umrisse des Rumpfes einbezogen, und erst der untere Theil des

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Skelet des Pferdes, in die Silhouette cingezeichnet. Typus des Viersüßers.

8 Schulterblatt. 0 Oberarm. V Vorderarm. N Borderfaß (-Hand), bestehend aus o Handwurzel, m Mittelhand und ä einer ans drei Gliedern bestehenden Zehe (Finger), von welchen das letzte, mit dem Huf umgebene Glied allein auf dem Boden ruht. S Beckengürtel. 8 Oberschenkel. U Unterschenkel. N Fuß, von dessen Abtheilnngcn

dasselbe gilt, wie von der vorderen Extremität.

beträchtliche Reduction, so daß zum Beispiel das Pferd nur mit einer von einem Horn-

* Das vollendete Bild des Viersüßers bietet uns das Pferd (Fig. 14), bei welchem alle vier Extremitäten nur Stützen und Locomotionsorgane auf dem Boden sind. Goethe sagt treffend von demselben:Das Pferd steht als Thier sehr hoch, doch seine bedeutende weitreichende Intelligenz wird auf eine wundersame Weise durch gebundene Extre­mitäten beschränkt. Ein Geschöps, das bei so be­deutenden, ja großen Eigenschaften sich nur im Tra­ben, Lausen und Rennen zu äußern vermag, ist ein

Unterschenkels tritt ans diesem hervor. Der menschliche Fuß dagegen liegt seiner ganzen Länge nach auf dem Boden auf.

seltsamer Gegenstand sür die Betrachtung, ja man überzeugt sich beinahe, daß es nur zum Organ des Menschen geschaffen sei, nur gestellt zu höherem Sinn und Zweck, das Mächtigste wie das Anmuthigste bis zum Unmöglichen auszuführen." Den Vierhänder, das Baumgeschöpf, sehen wir in Fig. 15 in dem Bilde des Orangutang (nach Brehm). Die vollstän­dige Theilung der Arbeit im Zweihänder bedarf wohl keiner bildlichen Illustration.