Heft 
(1881) 298
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Hu mann: Ein Ausflug in den Sipylos.

zum Vergleiche heraus. Meiner Ansicht so sollte sich doch lieber Niemand allein

nach stützt sich Herr Weber zu sehr auf ^ in die Felsen wagen.*

den vermeintlichen Unterschied, den Pan- Da es erst Mittag war und mein

sanias zwischen dem Bilde der Kybele Wagen am Bergesfuße wartete, beschloß und dem Heiligthum der Kybele macht. ^ ich, noch ein Grab zu besuchen, das ich, Indessen steht nichts der Annahme ent- nur 2 Km östlicher am Bergesfuße liegend, gegen, daß Pausanias beide Male das- von der Eisenbahn aus oft gesehen hatte selbe meint, da doch ein Götterbild an und das meines Wissens noch Niemand einem öffentlichen Orte auch zugleich ein beschrieben hat. (Fig. 1.) Es heißt bei Heiligthum ist; dann stimmt das Gefun- den Griechen einfach i spiliL, die Höhle, dene genau mit seinem Text (V, 13, 7): ! In einer Viertelstunde gelangten wir hin. Von Pelops liegt ein Thron auf der ^ In den Fuß der unter 45« in die

Spitze des Berges oberhalb des Heilig- ! Ebene fallenden Kalkfelsen ist zunächst ein thums der plakianischen Mutter." Daß ! 5,10 m breiter Weg gehauen mit schön

Fig. 5.

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dieser Königssitz zugleich auf der Akro­polis lag, ist auch wahrscheinlich, und! so fügt sich Eins ergänzend zum An­deren. Mich soll es freuen, wenn An­dere eine bessere Lösung finden, denn die Hauptsache ist doch, daß schließlich Klar­heit werde.

Das Herabsteigen von der Höhe ging rascher als das Hinanfsteigen, obschon es etwas gefährlicher ist. Als ich wieder an die Stelle kam, wo der Burgweg in den Felsen gemeißelt ist, konute ich noch con- statiren, daß derselbe sich nach Westen an der Berglehne sortsetzt und die Rich­tung zum Bilde der Kybele zu nehmen scheint.

Wer mir nachgehen und die Burg be­steigen will, muß sich ans seine Beine verlassen können und schwindelfrei sein. Ist es auch vielleicht möglich, nach dem Mitgetheilten selbst ohne Führer zu gehen,

Mo » atsheste, N. 208. (Ulli t»ra. Biene FoN

geglätteten senkrechten Wänden. Stufen von 0,32 Höhe und 0,40 Tiefe sind in der ganzen Breite aus dem natürlichen Felsen stehen gelassen; ihre Anzahl ist ungewiß, da die untersten unter ange­schwemmtem Schutte liegen. Nur die vier obersten sind sichtbar. Die oberste Stufe entwickelt sich zu einer Plattform von 2,20 Tiefe bei der vollen Breite von 5,10, und dann tritt uns eine glatte Fläche von 3,82 Höhe entgegen. Auf der Plattform, die Mitte einnehmend und an die Hinter­wand anstoßend, erhebt sich zunächst ein Podest von 0,27 Höhe, 2,40 Breite und 1,80 Tiefe, so daß sein Abstand von der Kante der obersten Stufe wiederum 0,40, also Stufentiefe ist. (Fig. 2.) Auf diesem

* Herr I)r. Humann hatte die bisherige Be­schreibung durch eine Kartenskizze sowie durch An­sichten und Grundrisse erläutert. Leider sind diese vor der Uebersendnng an uns verloren gegangen, e, Bd. Vl. N!. 30