Heft 
(1881) 299
Seite
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Genäe: Mozart's Bildnisse.

Frassini-Eschborn, jetzigen Frau v. Grün­hof, bei Kobnrg. Die Dame, welche spä­ter mit dem nunmehr verstorbenen Herzog Ernst von Württemberg verheirathet war, hatte 1857 in Mailand viel in dem Hause von Karl Mozart, dem ältesten Sohne, verkehrt, welcher dort als Beamter 1859 gestorben ist. Mit ihm und mit ihren Eltern (ihr Vater Eschborn war Capell- meister, ihre Mutter ebenfalls eine beden-

nißvollen Künstlerin bleiben möge. Spä­ter, damit die Echtheit dieses Porträts von Niemandem angezweiselt werden könne, fügte er noch eine ausdrückliche Certifica- tion hinzu, worin es wörtlich heißt: daß dies Bildunter allen ohne Ausnahme der vielen und verschiedenartigen Abbil­dungen meines Vaters als die vollkommen ähnlichste von sämmtlichen seinen Ange­hörigen und Bekannten sowohl als auch

Mozart im Altcr von. zweiunddreißig Jahrein Vergrößerung nach dein in Kobnrg befindlichen Medaiilonrelief.

tende Sängerin) hatte sie nach und nach die sämmtlichen Opern Mozart's durch­gesungen und damit dem damals schon dreiuudsiebzigjährigen Manne eine unsäg­liche Freude bereitet. Zum Dank übergab ihr Karl Mozart bei ihrem Abschied von Mailand dies köstliche Bildniß, das er seit dem Tode seines Vaters besessen hatte. Er fühlte sich schwach und kränklich und wollte, daß nach seinem Tode dies Bild­niß im Besitz einer so ausgezeichneten und für die Größe seines Vaters so verständ-

vou ihm selbst anerkannt war, infolge dessen mein Vater dieses Bildniß, wie aus dessen stählerner Einfassung ersichtlich ist, als Fermaille zu einer Leibceinture nach damaliger Mode für seine Frau, meine verewigte Mutter, verwendete."

Die gegenwärtige Besitzerin des Me­daillons hat auch in der That im Hause Karl Mozart's in Mailand auf einem großen Porträt von Constanze Mozart dies Bild als Gürtelschmuck mit abgebil­det gesehen. Wenn des Sohnes Angabe