Zur neuen Weltanschauung.
Bon
Ernst Kapp.
abelhaste Phantasiegebilde ebensowohl wie gelehrte Hypothesen finden bisweilen unverhofft, wenn auch nicht die buchstäbliche, doch eine sachliche Bestätigung. So ist in Bezug auf die Entstehung der organischen Bildungen der Erde bekannt, daß die Möglichkeit der Uebertragnng organischer Keime von anderen Weltkörpern durch Meteorsteine, unter Annahme von entsprechend günstigen kosmischen Bedingungen, nicht entschieden abgewiesen wurde. Ein näheres Eingehen ans diese Ansicht hat nicht stattgefunden. Daher hält denn auch I. v. Hanstein in seinem neuesten und letzten Werke über das „Protoplasma" die kühne Vorstellung, daß solche erste organische Keime von anderen Weltkörpern „mittelst Meteorfahrpost" auf unsere Erde expedirt seien, doch wohl für allzu unglücklich gewählt, um ernsthafter Discussion zu bedürfen. So sehr auch unsere Zeit erfüllt ist von Bewunderung über die Fortschritte in der
Erweiterung der irdisch postalischen Vorgänge zur Weltpost, müßte ihr doch eine bisher so unerhörte kosmische Vervollkommnung ohne Frage ein Lächeln ab- nöthigen. Gleichwohl dürste auch hier im harmlosen Scherzwort ein tieferer Sinn verborgen sein. Es kommt nur darauf an, aus der Lantform der Bezeichnung den Kern in ähnlicher Weise herauszuschälen, wie sich vor unseren Augen das Wesen der beliebten Kindermärchen-Stiefel im Schienenverkehr entpuppt hat. Allerdings sieht der Kern anders aus wie die Schale. Aber Schale und Kern haben nun einmal znsammengehört und einander bedingt.
Alle die großartigen Erfindungen und Entdeckungen, von welchen die letzten Decennien überrascht worden sind, laufen schließlich mehr oder minder darauf hinaus, daß die Menschheit sich auf dem Planeten, den sie bewirthschaftet, nach außen und innen räumlich orientiren und die Naturkräfte zu ihren Zwecken verwenden lernt, um mit dem gleichzeitigen